X. Jesus – der König aller Könige

Die Idee, der Gedanke `König` muß von Gott kommen, wie wir in 2Mose 15,18 lesen: „Der HERR wird König sein immer und ewig.

Schon zu der Väter Zeit gab Gott Hinweise für ein Königtum (1Mose 17,6).

Der Titel König, gr. `βασιλευς` (hebr. Melchi) ist sehr alt und geht in die Urzeit zurück, in der Könige als Stadtkönige regierten (1Mose 14,8ff. 18).

Der Begriff ´βασιλεια´ bedeutet Königreich.

Der erste Hinweiß also über einen König im zukünftigen Israel gab Gott Sara, der Frau des Abraham in 1Mose 17,6:

  • Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen und auch Könige sollen von dir kommen.“

Und auch im Segen Isaaks über Jakob (1Mose 27,29) ist die Verheißung der Herrschaft über Nationen versteckt enthalten:

  • „Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen.“

Jakob selber hat es nie erlebt, über Völker zu herrschen, demnach muß diese Verheißung sich zu einem späteren  Zeitpunkt erfüllen.

Als dann Jakob in Ägypten seine 12 Söhne segnete, bekam Juda, der vierte Sohn, einen besonderen Segen und die Verheißung eines Herrschers:

  • Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen.“ (1Mose 49,10)

Hier wird also der Faden der Verheißung an Sara (1Mose 17,6) wieder aufgegriffen und auf den einen bestimmtem Nachkommen Judas eingeengt.

Im sogenannten Königsgesetz (5Mose 17,14-20) wird das kommende Königreich vorausgesetzt und Gott ordnet in weiser Voraussicht an, in welchem Rahmen sich die vorläufigen Könige Israels zu bewegen haben.

  • Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, und es einnimmst und darin wohnst und dann sagst: Ich will einen König über mich setzen, wie ihn alle Völker um mich her haben, so sollst du den zum König über dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird. Du sollst aber einen aus deinen Brüdern zum König über dich setzen. Du darfst nicht irgendeinen Ausländer, der nicht dein Bruder ist, über dich setzen.“ (5Mose 17,14-15).

Einige hundert Jahre vergingen, in denen Israel durch Richter und den jeweiligen Hohenpriester geleitet und auch geführt wurden. Dann kam die Zeit dass der Ruf nach einem König immer lauter wurde und weil das Volk eigenwillig handelte, gab Gott ihnen einen König aus dem Stamm Benjamin, Saul, den Sohn des Kis. Dieses Königtum war vorübergehend und Gott handelte diesmal souverän, indem er David, den Bethlehemiten zum König über Israel salben ließ. Hier wird also der Faden der Verheißung an Sara, Jakob und Juda wieder aufgenommen. David ist ein Nachkomme Judas, des vierten Sohnes von Jakob (1Mose 49,10).

Bevor der König David starb, verhieß ihm Gott, oder man kann auch sagen, bestätigte ihm Gott die Verheißung des Königtums durch seinen Nachkommen.

  • „Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich.“  (2Samuel 7,12-13)

In der Zeit nach David hat Gott des öfteren die Verheißung des Königtums für den Nachkommen Davids wiederholt oder bestätigt.

  • Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.“ (Jes 9,5-6)
  • Sie werden nicht mehr Fremden dienen, sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will.“ (Jer 30,8-9)
  • Danach werden sich die Israeliten bekehren und den HERRN, ihren Gott, und ihren König David suchen und werden mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit.“ (Hos 3,5)

Paulus zitiert den Propheten Jesaja in Römer 15,12:

  • Und wiederum spricht Jesaja (Jesaja 11,10): »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen.“

Beachten wir, dass die Herrschaft dieses Königs sich auf alle Heiden erstreckt und auf den auch die Heiden ihre Hoffnung setzen werden.

Dann kommt eines Tages die Fülle der Zeiten und Gott schickt seinen Engel in eine Stadt mit Namen Nazareth zu einer Jungfrau, die hieß Maria mit der Botschaft:

  • Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,  und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.“ (Lukas 1,31-33)

Und so kam die Erfüllung der Verheißung dem David gegeben und Gott offenbarte seinen Sohn als König der Juden.

  • Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weisen aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.“ (Mt 2,1-2)

Nach der Taufe am Jordan gibt Jesus sich dem Nathanael zu erkennen als der König Israels:

  • Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“ (Joh 1,49)

Schon zu Beginn des Dienstes machte Jesus deutlich, was der Kern seiner Botschaft ist, nämlich das Reich Gottes, oder die Königsherrschaft Gottes (Mt 4,17).

Im Laufe seiner Wirksamkeit spricht Jesus also mehr von der Königsherrschaft Gottes und weniger von sich als König. Dienen hat hier Priorität in seinem Leben, wie sein Verhalten nach der Speisung der Fünftausend deutlich macht:

  • Als Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.“ (Joh 6,15)

Doch nach dem Einzug in Jerusalem vor dem Passahfest, gab er sich Israel deutlich zu erkennen, indem er die Prophezeihung aus dem Propheten Sacharia zur Erfüllung bringt:

  • Die Menge aber, die ihm voranging und nachfolgte, schrie: Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!“ (Mt 21,9)

Was das Volk hier ausruft ist ein Zitat aus Ps 118,25 und als Teil eines Wahlfahrtsliedes wurde es gesungen oder gesprochen zum Anlaß der Feste in Jerusalem. Diesmal jedoch werden diese Worte der Person Jesu zugesungen. Hosianna ist eigentlich ein Hilferuf und dieser Hilferuf, der in sich die ganze Hoffnung Israels birgt, wird Jesus, dem lang erwarteten und ersehntem Nachkommen Davids zugerufen. Sohn Davids ist ein Titel für den Messias Israels.

  • Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich.“ (M 21,15)

Hier wird nochmal deutlich, Gott offenbart sich den Unmündigen, in diesem Fall buchstäblich den Kindern im Volk Israel und verschloß die Augen der Weisen und Klugen (Mt 11,25-26).

Und Markus ergänzt die Hilfe,- und Jubelrufe mit den Worten:

  • Gelobt sei das Reich unseres Vaters David, das da kommt!  Hosianna in der Höhe!“ (Mk 11,10)

Hier wird also deutlich, dass die Juden in Jesus den König des verheißenen Davidischen Reiches erkennen.

Johannes ergänzt weiter die Rufe des Volkes mit den Worten:

  • “…nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der König von Israel !“ (Joh 12,13)

Das Volk spricht es deutlich aus, Jesus wird erkannt als der König Israels. Gott hat vor über vierhundert Jahren durch den Propheten Sacharia dieses Ereignis vorausgesagt:

  • Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“ (Sach 9,9)

Als Jesus vor dem Statthalter Pilatus stand, gab er auf dessen Frage: „Bist du der König der Juden“, doch ein klares Ja:

  • Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt. 37 Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.“ (Joh 18,36-37)

Die Führung des jüdischen Volkes lehnte Jesus als ihren König ab.

  • Von da an trachtete Pilatus danach, ihn freizulassen. Die Juden aber schrien: Lässt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser.“ (Joh 19,12)

Und so wurde Jesus von offizieller Seite und unter dem Druck der Führung als der König Israels abgelehnt. Wie kann ein Messias-König, der zum Tode verurteilt und schließlich gekreuzigt wird, der Hoffnungsträger Israels sein?

 

Doch Petrus stützt sich auf die Verheißungen und deren Erfüllung in seiner Predigt am Pfingsttag in Jerusalem:

  • Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte. Denn David spricht von ihm (Psalm 16,8-11): »Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.  Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung. Denn du wirst mich nicht dem Tod überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.« Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. Da er nun ein Prophet war und wusste, dass ihm Gott verheißen hatte mit einem Eid, dass ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, hat er’s vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Tod überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen. Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.“ (Apg 2,22-32)

Beachten wir, dass Petrus Bezug nimmt auf die Verheißung Gottes an David in 2Samuel 7,12-13 und deutet sie auf den gekreuzigten und auferstandenen Jesus als erfüllt. Jesus ist also zur Rechten des Vaters auf dem Thron als König in seinem Amt für alle Ewigkeit eingesetzt.

Dem Apostel Paulus und den Jüngern in Thessalonich wird vorgeworfen, sie verkündigen einen anderen als König, nämlich Jesus und lehnen damit den Kaiser ab.

  • „…die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers Gebote und sagen, ein anderer sei König, nämlich Jesus.“ (Agg 17,7)

Jesus ist zwar im Himmel, doch herrscht er ununterbrochen im Siegeszug als König.

  • Die werden gegen das Lamm kämpfen und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.“ (Offb 17,14; dazu auch 19,16)

Eines Tages wird der König seinen siegreichen Kampf beendet haben:

  • danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt« (Psalm 110,1). Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.“ (1Kor 15,24-26)

Als König wird Jesus vom Himmel kommen um das Gericht zu halten und die Seinen in sein Ewiges Reich einladen.

  • Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt !“ (Mt 25,31-34)

Was Jesus in uneingeschränktem Maße ist, dürfen auch seine Kinder teilweise wiederspiegeln.

  • Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ (1Petr 2,9)
  • „…und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (Offb 1,6)

 

Als ewiger König aller Könige wird Jesus in alle Ewigkeit auf dem Thron seines Vaters sitzen und regieren. Dieses sein Reich ist ein Reich der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freude ! (Röm 14,17)

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