42. Frage: Herr, willst du, so wollen wir sagen dass Feuer vom Himmel falle?

Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, dass er in den Himmel aufgenommen werden sollte, da wandte er das Angesicht, entschlossen, nach Jerusalem zu wandern. Und er sandte Boten vor sich her; die gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, ihm Herberge zu bereiten. Und sie nahmen ihn nicht auf.“ (Lk 9,51-53). Der Dienst von Jesus in Galiläa geht dem Ende zu und er macht sich auf den Weg nach Jerusalem  Dabei wählt er bewusst die kürzere aber auch  gefährlichere Route. Diese führte durch das Samaritische Hochland. Die Samariter und die Juden hatten grundsätzlich keine Gemeinschaft miteinander, doch hier lag ein anderer Grund vor.

Die ablehnende Haltung der Dorfbewohner begründeten sie mit: „weil er sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern.“ (Lk 9,53b).

Und nun schaltet sich das Bruderpaar Jakobus und Johannes ein mit einem Vorschlag zur Vergeltung. Lukas berichtet weiter: „Als aber das die Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel falle und sie verzehre, (wie Elia tat)?“ (Lk 9,54). Dieser Vergeltungsvorschlag erinnert an den Propheten Elia und seine Feueraktionen, die vor etwa achthundert Jahren in mittelbarer Umgebung stattfanden (2Kön 1,10-12). Was immer diese beiden Jünger mit dem Beinamen Donnersöhne motivierte, Jesus liegt es fern, sich selber zu rächen. Im Gegenteil, seine Reaktion gegenüber seinen Jüngern war heftig ablehnend und bedrohend. „Er aber wandte sich um und bedrohte sie.“  Als der Sohn des Menschen hat er sich NIE an jemandem gerächt. Und er zeigt seinen Jüngern, wie dieses Problem gelöst werden kann, nämlich: „Und sie gingen in ein anderes Dorf.“ Was für eine geniale Lösung! Die Bewohner des anderen Dorfes zeigten Jesus ihre Gastfreundschaft. Nein, nicht alle Samariter sind judenfeindlich. Denn wo immer Jesus Gastrecht gewährt wurde, hinterließ er seinen Segen, wie die Geschichte seiner Aufnahme in Sychar bestätigt (Joh 4). Vermutlich bereuten die Bewohner des ersten Dorfes spätestens am nächsten Tag ihr unüberlegtes Fehlverhalten.

Die  Begründung für sein Verhalten unterstreicht Jesus mit den Worten: „Denn der Menschensohn ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu retten.“ (Lk 9,56). Und entsprechend ist es seinen Nachfolgern niemals gestattet, sich selbst zu rächen (5Mose 32,35; Röm 12,19).

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