Erlösung durch Jesus Christus

Erlösung durch Jesus Christus

(Schritte des Glaubens, die zur Erlösung durch Christus führen)

Anleitung für Seelsorgehelfer und Gott suchende Menschen    

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Abbildung 1: Die Krippe und das Kreuz, die Geburt von Jesus und sein Sterben gehören zusammen (Foto: 18. Januar 2015).

Einleitung 

Abbildung 2 Ein Grabstein neben dem offenen Gartengrab in Jerusalem erinnert an das leere Grab des von den Toten auferstandenen Jesus. An diesem Ort kommt der Besucher zur Ruhe und Besinnung (Foto: April 1986).

„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab, damit  alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern ewiges Leben haben.“ (Joh 3,16).

Gott liebte so sehr diese Welt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab (dahingab).      Durch diese Aussage macht Gott seine Einstellung und Beziehung zum Menschen deutlich. Darin wird auch erkennbar, warum er dem Menschen helfen will. Es geht hier nicht einfach nur um die Gabe seines Sohnes an die Menschen, sondern um dessen Hingabe für die Menschen. Die Hingabe des Sohnes beginnt mit der Menschwerdung von Jesus. Sie schließt seinen gesamten irdischen Dienst ein, gipfelt in seinem stellvertretenden Sterben am Kreuz für die Sünden der Menschheit und endet mit der Auferstehung und Erhöhung zur Rechten Gottes (Phil 2,6-11).

Eine der Wesenseigenschaften Gottes ist seine vollkommene Liebe. Die Liebe sucht jedoch Ausdrucksformen, um als solche erkannt zu werden. In Johannes 5,20 sagt Jesus: „Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut.“ Der Vater verbirgt nichts vor seinem Sohn, sondern zeigt ihm alles, was er tut und auch, was er vorhat zu tun. Göttliche Liebe teilt sich mit. Gottes Liebe war die Motivation, um in und durch Christus die Welt und den Menschen zu schaffen. Und die Liebe Gottes war die treibende Kraft, um in und durch Christus den in Sünde gefallenen und darum verlorenen Menschen durch Erlösung zu retten.

Er ist ein gebender Gott!

  • Er gibt gerne, jedoch ohne sich selbst und seine Gaben jemandem aufzuzwingen.
  • Er gibt reichlich, großzügig und ohne irgendeine Vorleistung.
  • Er gibt das Beste was er hat, nicht was er übrig hat oder nicht mehr bräuchte.

Diese Gabe unterstreicht seine liebevolle Einstellung zu den Menschen. Seine Liebe gründet jedoch nicht nur auf seinem Gefühl des Erbarmens und Mitleids, sondern ausdrücklich auf seinem Willen, denn: „Er will nicht, dass einige zugrunde gehen. Er möchte, dass alle Gelegenheit finden von ihrem falschen Weg umzukehren.“  (2Petr 3,9).

„Damit alle, die an Ihn glauben nicht verloren werden, sondern ewiges Leben haben.“

Der Glaube ist eindeutig auf die Person von Jesus Christus, den Sohn Gottes ausgerichtet. Die Aussage: „nicht verloren werden“ hebt die positive Folge des Glaubens an Jesus hervor. Dahinter steckt jedoch die traurige Tatsache, dass alle Menschen von Natur aus verloren sind. Gottes Diagnose lautet:Sie, die Menschen, sind alle verloren“. Wenn Gott von dieser Tatsache nicht ganz überzeugt gewesen wäre, hätte er keineswegs solch einen hohen Aufwand betrieben mit der Hingabe seines einzigen, geliebten Sohnes.

Die Ursache der Verlorenheit des Menschen liegt im Abfall von Gott. Dieser Abfall begann mit Adam und Eva, dem ersten Menschenpaar. Gott sprach zum Menschen: „An dem Tag, an dem du davon (von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen) essen wirst, wirst du des Todes sterben“ (vgl. 1Mose 2,17; 3,1ff mit Röm 6,23).

Sünde ist demnach bewusste Übertretung des Gebotes Gottes und zieht Schuld nach sich. Der griechische Begriff `amartia` bedeutet Fehler, Verfehlung, Zielverfehlung. Die Übertretung und Zielverfehlung zieht den Tod nach sich. Tod im Sinne von abgetrennt sein von Gott, der Quelle des Lebens. Durch den Propheten Jesaja erinnert Gott an dieses traurige Ereignis: „Dein erster Vater (Adam) hat gesündigt“ (Jes 43,27).

Die Sünde und damit die Verlorenheit erstreckt sich auf alle Nachkommen Adams. In Psalm 53,3-4 lesen wir: „Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen. Er will sehen, ob es da welche gibt, die Verstand haben und nach ihm fragen. Doch alle sind sie von ihm abgefallen, verkommen sind sie, alle miteinander, niemand ist da, der Gutes tut, nicht einmal einer!“ (zitiert aus Röm 3,10-12).

Durch Paulus, den bedeutenden Theologen des ersten Jahrhunderts, lässt Gott noch einmal sagen: „Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte.“ (Röm 3,23). „Deswegen, wie durch einen Menschen (Adam) die Sünde in die Welt hineingekommen ist und der Tod durch die Sünde, so gelangte der Tod zu allen Menschen, weil sie alle gesündigt haben.“ (Röm 5,12). Was Adam gesät hat, ernten alle seine Nachkommen:

  • Zweifel und mangelnder Glaube an Gottes Wort
  • Ungehorsam gegenüber der Stimme Gottes
  • Unzufriedenheit mit dem von Gott festgelegten Status/Stand
  • Streben nach Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung
  • Bewusstes Übertreten der Gebote Gottes
  • Streben nach dem verborgenen, verbotenen Wissen
  • Besserwisserei, Hochmut

Daraus folgt Unordnung, Zerfall, Zerstörung, Krankheit und schließlich der Tod. Wie wir sehen, zieht sich diese Diagnose Gottes von der Sündhaftigkeit und dadurch von der Verlorenheit aller Menschen sowohl durch die ganze Heilige Schrift als auch durch die Geschichte der Menschheit. Es ist nun eindeutig: Alle Menschen sind dem Tod verfallen und wären auf ewig verloren. Aber der Glaubende an Christus bekommt neues, ewiges Leben. Wenn der verlorene Mensch die Liebe Gottes in Jesus Christus erkennt, muss er glauben, um gerettet zu werden. Nur so bekommt er ewiges Leben. In Hebräer 11,6 steht geschrieben: „Es ist aber unmöglich, dass Gott an jemand Gefallen hat, der ihm nicht vertraut (glaubt). Wer zu Gott kommen will, muss ja fest damit rechnen, dass es ihn gibt und dass er die Menschen belohnt, die ihn suchen.“ (Hebr 11,6).

Der Glaube an Gott ist es also, das Bejahen Gottes, seiner Existenz, das Vertrauen in sein ewig gültiges Wort. Ebenso der Glaube an den Sohn Gottes, Jesus Christus:

  • den von Gott vor Grundlegung der Welt ausersehenen (1Petr 1,20)
  • im Gesetz und den Propheten verheißenen (5Mose 18,15;  Jes 53,4ff)
  • in der Fülle der Zeiten gesandten

Retter und Erlöser der Welt (Gal 4,4).

Von diesem Jesus steht geschrieben in Johannes 3,36: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben, wer aber dem Sohn nicht gehorcht, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

(1.) Schritt: Erkenntnis der Sündhaftigkeit

Dieser Schritt beginnt mit dem Eingestehen: Ich gehöre auch zu denen, die von Gott abgefallen sind und daher bin ich verloren.

Bei der Begegnung mit dem heiligen Gott ruft der Prophet Jesaja aus: „Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich und mitten in einem Volk von unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen gesehen.“  (Jes 6,5).

Simon Petrus, der spätere Apostel, fällt Jesus zu Füßen und sagt: „Herr, gehe hinaus, weg von mir, weil ich ein sündiger Mann bin.“ (Lk 5,8).

Im Licht der Heiligkeit Gottes verliert der Mensch das Bedürfnis, sich selbst zu rechtfertigen für Versäumnisse oder begangenes Unrecht. Er denkt gar nicht mehr daran, seine guten Werke Gott vorzuzeigen. Und in der Tat kann ein Mensch das Wohlwollen Gottes, seine Gunst, seine Gnade, ja seine herzliche Zuwendung nur dann erleben, wenn er wagt, diesen ersten Schritt zu tun.Dabei geht es um keinen gewaltigen Kraftakt, sondern um das ehrliche Eingestehen:

  • Gott, du hast recht, ich bin im Unrecht.
  • Gott, du bist heilig, ich aber bin ein Sünder und deshalb verloren.

(2.) Schritt: Das Bekennen des sündigen Lebens

Aufgrund der Tatsache, dass der Mensch in seiner Natur sündhaft ist, ist entsprechend auch seine Denkweise und Handlungsweise falsch. Dies ist schon bei Kindern erkennbar, doch Gott rechnet Sünde erst dann an, wenn ein Mensch in der Verantwortung bewusst Gottes Gebote missachtet oder das Angebot der Rettung ablehnt. So sagt Jesus: „Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand (Entschuldigung) für ihre Sünde.“ (Joh 15,22). Deshalb forderte Petrus die Menschen auf: „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden.“ (Apg 3,19). Die Aufforderung `Tut Buße` (gr. metanoisate) bedeutet: Verändert euren Sinn, eure Gesinnung, denkt um. Das deutsche Verb bekehrt euch entspricht dem Griechischen `ypestrepsate – kehrt um`. Diese grundlegende Veränderung des Denkens und die gleichzeitige Abkehr vom bisherigen falschen Lebensstil ist zunächst noch keine Tat, aber trotzdem ein notwendiger Schritt hin zu Gott. Eine solche radikale Sinnesänderung stellen wir bei dem „jüngsten verlorenen Sohn“ aus Lukas 15,17-19 fest: „Er aber ging in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“

  • Das „In-sich-gehen
  • das „Einsehen
  • das „Bereuen“
  • das „Es tut mir Leid
  • der Ausruf: „Wie falsch dachte und lebte ich!“

Aber dann der Blick zu Gott hin, zum Vater, so dass schließlich der Wunsch zum Entschluss wird: „Ich will mich aufmachen, zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt.“

So wie auch David es in seinem sündigen Leben nicht aushielt und vor Gott seine Sünden bekannte, wenn er sagt: „Darum bekannte ich dir meine Übertretungen und verheimlichte nicht meine Schuld. Ich sagte: ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen.“ (Ps 32,5). In manchen Fällen hat das öffentliche Bekenntnis eine große Bedeutung, wie wir in Apostelgeschichte 19,17-19 lesen: „Viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, kamen jetzt und gaben offen zu, dass auch sie früher Zauberkünste getrieben hatten. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen brachte ihre Zauberbücher und verbrannte sie öffentlich. Man schätzte, dass die verbrannten Bücher 50.000 Silberstücke wert waren.“

Gott braucht von uns keine Sündenlisten. Er kennt ja unsere Vergangenheit, aber es ist gut, wenn wir die begangenen Sünden beim Namen nennen (Spr 28,13). Weitere Bibelstellen, in denen die Menschen aufgefordert werden Buße zu tun, sind: Lk 24,47; Apg 2,37-38; 3,19; 17,30. Sünde hat zwei Seiten, sie ist immer im Doppelpack, denn während der Mensch Falsches verübt, versäumt er das Richtige zu tun (Mt 25,34-46; Jak 4,17).

(3.) Schritt: Bitte zu Gott um Vergebung der Sünden

David bittet: „Wasche mich (Gott) von meiner Schuld und reinige mich von meiner Sünde.“ (Ps 51,3-4). „Erschaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen beständigen Geist.“ (Ps 51,9-12; Hes 36,26f).

Der Zöllner im Tempel bittet Gott: „Herr, sei mir Sünder gnädig. (Lk 18,13).           

Und der Verbrecher am Kreuz bittet: „Jesus, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ (Lk 23,42).

So unterschiedlich die Bitte auch formuliert wird, durch sie bringen wir unsere Beugung, unsere Hilfsbedürftigkeit und unser Vertrauen im Angesicht des Retters zum Ausdruck. Und der Herr sagt: „Bittet, so wird euch gegeben“. Diese Verheißung bezieht sich auch auf die Vergebung der Sünden.

(4.) Schritt: Die Annahme der Vergebung und der Rechtfertigung im Glauben

Man kann lebenslang Buße tun und unzählige Male um Vergebung bitten, doch wer das Geschenk Gottes im Glauben/Vertrauen nicht annimmt, der geht immer wieder leer aus und kommt nie zur Heilsgewissheit.

Einer Frau, die ihr sündiges Leben bereute, umdachte und umkehrte, sagte Jesus: „Deine Sünden sind dir vergeben. Dein Glaube hat dich gerettet, gehe hin in Frieden.“ (Lk 7,47.50). Sie glaubte und ging hin mit der Heilsgewissheit.

Vom Zöllner sagt Jesus: „Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus.“ (Lk 18,14).

Die Vergebung annehmen heißt, der Verheißung Gottes glauben und zwar so, dass sie in diesem Augenblick von Gott eingelöst wird.

Zu dem Verbrecher am Kreuz sagte Jesus: „Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43).

Wen Gott von seiner Sünde reinigt, wem er sie vergibt, wem er sie auslöscht, wem er die Schuld tilgt, den spricht er auch gerecht: „Jeder, der an diesen (Jesus) glaubt, wird durch ihn gerecht gesprochen“. Diese Zusage machte Paulus den Menschen im pisidischen Antiochia (Apg 13,39). Und an die Gläubigen in Rom schrieb er: Gerechtgesprochen aber aufgrund des Glaubens, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.(Röm 5,1).

Schon die Propheten haben die Vergebung der Sünden im Neuen Bund aufgrund des Lebensopfers von Christus vorausgesagt (Jes 53; vgl. Jer 31,31-34 mit Hebr 8,10-12; 10,16-18; Mt 26,26-28; Apg 3,19).

  • Die Annahme der Vergebung der Sünden
  • Die Annahme der Erlösung aus der Knechtschaft der Sünde und des geistlichen Todes
  • Die Rettung aus der Verlorenheit und der Gottferne

kann deutlich in einem nachfolgenden Dankgebet zum Ausdruck gebracht werden.

Abbildung 3 Der Glaube drückt sich aus in dem Besteigen der von Christus in die Grube herabgelassenen Leiter. Er drückt sich aus im Ergreifen des von Jesus zugeworfenen Rettungsringes. Er drückt sich aus in dem bewussten betreten und überqueren der von Christus durch seinen Tod und Auferstehung gebauten Brücke (Zeichnung von Joela S. 22. Juli 2019)..

(5.) Schritt: Der Entschluss, das sündige Leben aufzugeben

Wenn es schon als selbstverständlich gilt, neue, saubere Kleidung vor Verschmutzung zu schonen und zu schützen, wie viel mehr sollte es für einen im Herzen gereinigten Menschen selbstverständlich sein, das alte, sündige Leben aufzugeben und das neue Leben vor der Verschmutzung durch Sünde zu schützen.

Dem Geheilten am Teich Bethesda sagte Jesus: „Sündige nicht mehr. (Joh 5,14).

Zu einer Frau, welche von den Pharisäern des Ehebruchs beschuldigt wurde, sagte Jesus: „Gehe hin und sündige nicht mehr.“ (Joh 8,11).

Den Gläubigen in Rom schrieb der Apostel Paulus: „Lasst also nicht zu, dass euer sterblicher Leib von der Sünde beherrscht wird. Gehorcht nicht seinen Begierden! Stellt eure Glieder und alle eure Fähigkeiten nicht länger in den Dienst der Sünde, die sie als Waffen gegen das Gute benutzt.“ (Röm 6,12-13).

Ähnliches schrieb er auch an die Kolosser, drückte es aber noch drastischer aus: „So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, welche ist Götzendienst, wegen solcher (Laster) kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams! Unter diesen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in ihnen (diesen Gliedern) lebtet. Nun aber legt das alles ab, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, unanständige Rede aus eurem Mund! Lügt nicht gegeneinander, da ihr ja den alten Menschen mit seinen Taten ausgezogen und den neuen angezogen habt, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild, des, der ihn geschaffen hat.“ (Kol 3,5-10).

Den Gläubigen in Ephesus schrieb Paulus: „Wer bisher gestohlen hat, der stehle nicht mehr, vielmehr aber soll er sich Mühe geben, um mit den eigenen Händen Gutes zu wirken.“ (Eph 4,28). Es gilt nun die alten sündigen Gewohnheiten durch neue gottgewollte Inhalte zu ersetzen.

(6.) Schritt: Die Bereitschaft sich taufen zu lassen

Die Taufe im Wasser ist an sich nicht heilsnotwendig (viele hatten nicht mal die Gelegenheit dazu), aber nach den Worten Jesu und der Apostel, so wie nach deren Praxis war sie eng verbunden mit Buße, Bekehrung und dem Glauben an Jesus Christus. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Mt 28,19).

An Pfingsten sagte Petrus zu den Menschen: „So tut nun Buße und lasse sich jeder von euch taufen auf den Namen Jesu zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ (Apg 2,38). Als Ergebnis der Predigt von Petrus lesen wir: „Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen.(Apg 2,41).

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Abbildung 4  Der Fluß Jordan in der Nähe des Ortes Betanien wo Jesus von Johannes getauft wurde (Foto: P. Schüle 7. November 2014).

Von dem Gefängniswärter in Philippi heißt es: Und er ließ sich sofort (noch in der Nacht) taufen, er und sein ganzes Haus. (Apg 16,33).

Paulus vergleicht den Übergang zum neuen Leben mit dem Bild der Taufe: „Durch diese Taufe wurden wir auch zusammen mit ihm begraben. Und wie Christus durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters, vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in dem wir nun auch leben sollen.“ (Röm 6,4-5). 

(a) Was geschieht nun bei der Bekehrung?

Es ist wichtig festzuhalten, dass ohne das Wirken des Heiligen Geistes nichts geschieht, denn

  • er wirkt Sündenerkenntnis, überführt von der Sünde (Joh 16,8).
  • er fördert Sinnesänderung und Umkehr zu Gott (Apg 2,36-37).
  • er weckt den Glauben an Gottes Verheißung (Joh 14,26).
  • er vermittelt das Heil, wirkt die Erneuerung im Herzen (Joh 16,8; 3,3. 5; Apg 10,44; Tit 3,5).

Ohne den Heiligen Geist kann also der Mensch weder Gottes Kind werden noch Gottes Kind bleiben (2Tim 1,14). Doch ist es wichtig, auf die Verheißung der Gabe des Heiligen Geistes hinzuweisen und dafür zu beten, wie es auch Petrus und Paulus lehrten und praktizierten (Apg 2,38; 8,15; 19,1-7).

(b) Der neue Stand des bekehrten Menschen

  • Der zu Gott bekehrte Mensch hat nun den Status eines Kindes Gottes: „Wie viele ihn (Jesus) aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht (das Recht) Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ (Joh 1,12; 1Joh 3,1-2).
  •  Paulus schreibt an die Galater: „Ihr seid nämlich alle Söhne (Kinder) Gottes durch den Glauben an Jesus Christus.“ (Gal 3,26). Und er ergänzt: Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der da ruft: Abba, Vater.“ (Gal 4,6).
  • Und an die Epheser schreibt er im Rückblick: „Als ihr gläubig wurdet (an Jesus), seid ihr in ihm (in Christus) versiegelt worden durch den Heiligen Geist der Verheißung.“ (Eph 1,13; Apg 2,37ff).
  • Der zu Gott bekehrte Mensch ist nun eine neue Schöpfung: „Ist nun jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (2Kor 5,17).
  • Bei der Bekehrung wirkt der Heilige Geist durch Gottes Wort eine geistliche Neugeburt, eine Geburt von oben, oder Wiedergeburt (Joh 3,3.5.7; 1Petr 1,3. 23; Tit 3,5).
  • Ein wiedergeborener Mensch ist erlöst von der ewigen Verdammnis (Röm 8,1).
  • Er hat Vergebung seiner Sünden/Schulden (Eph 1,7).
  • Er ist von Gott gerechtfertigt, gerecht gesprochen (Röm 5,1).
  • Er kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode zum Leben hindurchgedrungen (Joh 5,24).

Ein wiedergeborener Mensch hat jetzt schon ewiges Leben und die begründete Hoffnung auf die Auferstehung des Leibes am letzten Tag, um von seinem Herrn und Erlöser in das ewige Reich seines Vaters aufgenommen zu werden (Joh 6,40; Mt 25,34)!

(c) Die Äußerungen des neuen Lebens durch das Wirken des Heiligen Geistes

Ganz unterschiedlich äußert sich das neue geistliche Leben in einem zu Gott bekehrten und von Gott wiedergeborenen Menschen:

  • durch den Wunsch nach Gemeinschaft mit Gläubigen im Gebet, dem Mahl des Herrn und der Lehre der Apostel (Apg 2,42)
  • durch Freude an der Gemeinschaft und Mitteilen an materiellen Gütern (Apg 2,43-47; 4,36)
  • durch mutiges Zeugnis für Christus und die damit verbundene Leidensbereitschaft (Apg 4,25-31; 7,1-60; 8,1ff; 11,19; 1Thes 1,8; 2,14)
  • Weisheit bei Problemlösungen, Wahrung der Einheit (Apg 6,1-5).
  • durch Vermittlungsdienst, Integrationshilfe in die Gemeinde(Apg 9,27)
  • durch Diakonie – gute Werke an Bedürftigen (Apg 9,36)
  • In der ersten Gemeindegeneration äußerte sich der Heilige Geist durch Reden in anderen Sprachen, indem sie Gottes Großtaten rühmten (Apg 2,4-12; 10,46; 19,1-7).
  • Freude und Jubel über die Errettung, sowie barmherziger Dienst (Apg 16,34)
  • durch Gastfreundschaft (Apg 9,43; 10,6; 16,14ff; 16,40)
  • durch öffentliches Bekenntnis zum Evangelium und der Abkehr vom Götzendienst (Apg 19,19)
  • durch Feindesliebe und Vergebungsbereitschaft (Apg 7,60).
  • durch den Wunsch und die Bereitschaft, Bedürftige und Notleidende materiell zu unterstützen (Apg 4,34; 11,29; 2Kor 8,1-9)

Nun gilt es, geistlich zu wachsen und den von Gott vorgesehenen Dienstplatz in der Gemeinde zu entdecken, um mit den vorhandenen Fähigkeiten und Gaben des Heiligen Geistes dem Herrn und seiner Gemeinde zu dienen (Eph 4; 1Kor 12; 1Petr 4,10).

Abbildung 6 Sonnenaufgang um 7 Uhr über dem Viktoriasee in Tansania (Foto am 11. März 2014). „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln“ (Maleachi 3,20).

Inhalt und Fotos: Paul Schüle.

Überarbeitet und korrigiert von Karin Irion: September 2024

Weitere theologische und praktische Themen finden sie unter: gottesgeheimnis.net

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