XII. Jesus – Richter der Welt

Den ersten Hinweiß zum Richteramt Christi finden wir im Judasbrief (V. 14-15), dort wird Bezug genommen auf die Zeit des Henoch und dessen Weissagung: „Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben“.  

Im Zusammenhang der Begegnung Abrahams mit dem HERRN in 1Mose 18,25 und der klärenden Aussage Jesu dazu in Joh 8,56-58 wird deutlich, dass der, Abraham erschienene HERR, Jesus selbst war in einer Menschengestallt-Erscheinung. Dort tritt Abraham vor den Herrn und sagt: „Das sei ferne von dir, dass du das tust und tötest den Gerechten mit dem Gottlosen, sodass der Gerechte wäre gleich wie der Gottlose! Das sei ferne von dir! Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten“?

Von dem Messias heißt es in Jesaja 2,4: „Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker“.

In Jes 42,1 spricht Gott dem Christus richterliche Aufgaben zu: „Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht (das Gericht) unter die Heiden bringen“.

Weitere Stellen aus dem Alten Testament: Psalm 7,9; 9,9; 96,13; 98,9; Jes 33,22

Gerechtigkeit liegt im Wesen Gottes und Gott hat zu verschiedenen Zeiten auf verschiedene Weise seine Gerechtigkeit durch Urteilen und Richten hergestellt.

Die Hinweise auf das Richteramt Jesu im Neuen Testament:

  • Joh 5,22-24 „Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen“.
  • Joh 5,27 „und er hat ihm Vollmacht gegeben, das Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist“.
  • Mt 25,31-46 „Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit, und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken“.
  • Apg 17,31 „Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat“.

 

  • 2Tim 4,1 „So ermahne ich dich inständig vor Gott und Christus Jesus, der da kommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich“. Vergleiche dazu auch 1Petr 4,5

Die Jünger/Apostel Jesu werden in besonderer Weise auch in das Richten Christi einbezogen:

  • Mt 19,28 „Jesus aber sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels“.

Was Christus tut, darein bezieht er auch seine Gemeinde. Es ist geradezu auffällig, dass die Nachfolger Jesu sogar in diese hohe und verantwortungsvolle Aufgabe miteinbezogen werden, natürlich in einem durch Christus überwachten Rahmen.

  • 1Kor 6,2-3 „Wisst ihr nicht, dass die Heiligen die Welt richten werden? Wenn nun die Welt von euch gerichtet werden soll, seid ihr dann nicht gut genug, geringe Sachen zu richten? Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Wie viel mehr über Dinge des täglichen Lebens“.
  • 1Kor 4,5 „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch ans Licht bringen wird, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. Dann wird einem jeden von Gott sein Lob zuteil werden“.
  • 2Kor 5,10 „Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse“.

Jesus, als Richter der Welt,- für die einen ist es Trost, weil ihr Recht hergestellt wird, für die anderen Furcht, weil sie ihre gerechte Strafe erhalten werden.

Das Geheimnis Gottes – Jesus Christus

In der Tat, in Ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig !

 

 

 

 

 

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