„Und Jesus rief seine Jünger zu sich und sprach: Das Volk jammert mich; denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht hungrig gehen lassen, damit sie nicht verschmachten auf dem Wege. Da sprachen die Jünger zu ihm: Woher sollen wir so viel Brot nehmen in der Einöde, um eine so große Menge zu sättigen?“ (Mt 15,32-33).
Diese Frage wäre verständlich, wenn die Jünger zum ersten Mal in solch einer Situation gewesen wären. Denn noch vor wenigen Wochen speiste Jesus mehr als fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen (Mt 14,21). Mit seiner Gegenfrage „Wie viele Brote habt ihr?“ erinnert Jesus indirekt an jenes wunderbare Ereignis. „Sie sprachen: Sieben, und ein paar Fische.“ (Mt 15,34). Die Antwort von Jesus äußert sich sowohl in Worten als auch in einer Handlung. „Und er ließ das Volk sich lagern auf die Erde und nahm die sieben Brote und die Fische, dankte, brach sie und gab sie den Jüngern, und die Jünger gaben sie dem Volk.“ (Mt 15,35-36). Das Ergebnis: „Und sie aßen alle und wurden satt; und sie sammelten auf, was an Brocken übrig blieb, sieben Körbe voll. Und die da gegessen hatten, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder.“ (Mt 15,37-38).
1. Jesus handelt aus Liebe und Erbarmen – mich jammert des Volks.
2. Bei seinen Segnungen schließt Jesus natürliche Gaben mit ein – sieben Brote und einige Fische.
3. Jesus hat auch Nichtjuden im Blick – das Zehnstädtegebiet war griechisch / heidnisch.
Die Antwort von Jesus ist deswegen so wichtig, weil es sich bei diesem Speisungswunder um Menschen aus nicht jüdischer Herkunft handelte. Das Zehnstädtegebiet östlich des Sees von Galiläa (Golanhöhen) war von Nichtjuden besiedelt. Während nach der ersten Speisung 12 Körbe mit Brocken übrig geblieben waren (ein klarer Hinweis für Israel), wurden bei dieser Speisung sieben Körbe mit Brocken aufgehoben. Dies ist ein klarer Hinweis von Jesu Fürsorge auch für die Völkergemeinschaft außerhalb Israels.
Die Reaktion der vielen Menschen auf die kostbaren Gaben von Jesus (Versorgung an Leib und Geist) war: „und sie priesen den Gott Israels“ (Mt 15,51).
Während es an natürlichem Brot in einigen Gegenden unserer Erde mangelt, ist Jesus als das Lebensbrot in überfließendem Maße vorhanden. Wer an ihn glaubt, wird satt werden und kann den Rest mit anderen teilen.