Judas – eine zwielichtige Gestalt

Sein Name bedeutet `Lobpreis`.

Judas Sohn des Simon stammte aus Kerijot. Über diesen Ort ist bislang nichts weiteres bekannt Weiterlesen

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Sieben Edelsteine für den Aufbau und das Gelingen einer Ehe

Sieben Edelsteine für den Aufbau und das Gelingen einer Ehe

 

Abbildung 1 Kostbare Edelsteine faszinieren Menschen seit Jahrtausenden. Sie sind ein guter Hinweis für die Vielfalt und Schönheit von geordneten Beziehungen in Ehe und Familie (Foto: W. S. 30. Januar 2018).

Wenn eine Ehe im Rahmen des göttlichen Willens und Planes vorbereitet, begonnen und geführt wird, wird der Segen und das Wohlwollen Gottes darauf  ruhen. Dabei sollten bestimmte und sehr wichtige Prinzipien beachtet werden.

 

 

  1. Baustein: Einander annehmen

Alle Vorbehalte, sofern es welche gibt, sollten im Vorfeld der Eheschließung ausgeräumt

werden. „JA, ich will“, mit diesem Gelöbnis beziehen Ehepartner einander voll

und ganz in das eigene Leben ein.

  • Man ist nicht mehr allein,
  • Man entscheidet nicht mehr eigenständig, eigenmächtig  und eigenwillig.

Ab jetzt wird das Leben nicht einfach nur geteilt, sondern gemeinsam gestaltet.

Der Apostel Paulus schreibt an die Gläubigen in Rom folgendes: „Nehmt einander an, wie auch Christus euch angenommen hat zu Gottes Herrlichkeit.“ (Röm 15,7).  Christus gestaltet die neue Beziehung mit seiner Gemeinde – diese Herausforderung gilt auch für die Ehe zwischen Mann und Frau.

 

  1. Baustein: Bereitschaft zur Veränderung

Nicht die Veränderung des anderen, sondern `sich selbst verändern` heißt nun die Devise. Die Mühe und der Aufwand, den anderen zu verändern, lohnt nicht, es ist nur Vergeudung der Kräfte, die anderweitig besser eingesetzt werden können. Jede Veränderung beginnt zunächst im Denken.

Auch zu diesem Bereich schreibt der Apostel Paulus: „Verwandelt euch durch das erneuern eures Denkens.“ (Römer 12,2).

 

  1. Baustein: Schuld einander nicht anrechnen

Dies heißt nicht, dass Schuld zugedeckt werden soll, sondern nachdem sie aufgedeckt wurde, vergeben oder um Vergebung bitten. Eine regelmäßige Mühlentsorgung tut auch der Ehe gut. Dazu schreibt der Völkerapostel an die Epheser: „Seid aber zueinander freundlich, mitfühlend und begnadend einander, wie auch Gott euch in Christus begnadet hat.“ (Epheser 4,32). Schuldtilgung macht den frei, der die Schuld trägt und auch den, der die Schuld nachträgt.

 

  1. Baustein: Die Schwächen des Partners tragen/ertragen, die Stärken fördern

In der Natur des Menschen liegt es, auf die Schwächen anderer hinzuweisen und die eigenen Stärken hervorzuheben. Jedoch der umgekehrte Weg, den uns die Bibel aufzeigt, fördert beide Partner.

Dazu schreibt der Apostel Paulus an die Epheser: „Mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, (Großmut) ertragend einer den andern in Liebe.“ (Epheser 4,2).

 

  1. Baustein: Einander helfen dle jeweilige Bestimmung zu finden

Dazu sollte man die Herkunft, die Lebensgeschichte, die Gaben und Fähigkeiten des Partners berücksichtigen.

Der Apostel Paulus, der die Ichbezogenheit des Menschen kannte, schrieb dazu: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern (auch) auf das, was dem andern dient.“ (Phil 2,3-4).

 

  1. Baustein: Schutz gegen Einmischung und Eingriffe Dritter

Gott räumt der Ehe eine Autonomie, also eine Eigenständigkeit/Selstständigkeit ein. Werden die territorialen Grenzen einer Ehe von Dritten überschritten, kommt es unweigerlich zu Konflikten. Gott selbst sah es für gut an, dass die junge Ehe sich eigenstämdig entfalten soll, getrennt von den Eltern. „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein „ein“ Fleisch.“ (1Mose 2,24;  Matthäus 19,5; Epheser 5,31). Es hat ein klarer Wechsel der Beziehungen und auch der Verhältnisse stattgefunden: weg von den Eltern und hin zu dem Ehepartner.

 

  1. Baustein: Gute Freundschaften stabilisieren eine Ehebeziehung

Sinnvoll ist eine gute Mischung von Freundschaften:

  • Freunde, im gleichen Alter und mit gleichen Interessen, mit denen man etwas gemeinsames unternehmen kann – Freunde also auf Augenhöhe.
  • Freunde, die älter sind, erfahrener, weiser, klüger, bei denen man lernen kann.
  • Freunde, die nicht nur jünger sind, sondern auch ärmer, schwächer, die Hilfe und Vorbilder brauchen.

Johannes, der Apostel, hatte viele gute Freunde und er kennt ihre Namen. So schreibt er in seinem dritten Brief an Gajus: „Es grüßen dich die Freunde. Grüße die Freunde, jeden mit Namen.“ (3Joh 15). Natürlich benötigen gute und lange  Freundschaften der Pflege, doch diese Investitionen zahlen sich aus. Ein stabiles Netzwerk von Freunden ist wertvoller als viele materiellen Güter.

 

Für die Stabilität und gute Entwicklung einer Ehebeziehung

sind alle sieben edle Bausteine gleichsam wichtig !

 

 

 

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Gottes Geheimnis – Jesus Christus

Einleitung

Das größte und umfassendste Geheimnis, welches es jemals gegeben hat, ist die Person von Jesus Christus. Dieses Geheimnis war von Ewigkeit her verborgen in Gott. Den Einstieg zu diesem 12-teiligen Bibelkurs bilden Aussagen der Schriften des Neuen Testaments, die deutlich machen, wie Gott der Vater nach und nach seinen Einziggeborenen Sohn Jesus Christus in seiner Vielfalt der unsichtbaren wie auch sichtbaren Welt offenbart und durch Ihn seinen Heilsplan verwirklicht. Weiterlesen

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Lasst die Kinder zu mir kommen

Lasst die Kinder zu mir kommen

 

Abbildung 1 Jesus liebt Kinder (Foto am 15. März 2018. Zeichnung: J. Kähm 1995).

Einleitung

Die Praxis der Kindersegnung in unserer Gemeinde geht zurück auf die Segnung der Kinder durch Jesus. Da wir zum segnen berufen sind, gilt dies auch in besonderer Weise den Kindern. In diesem Artikel wird sowohl auf die Bedeutung des Segnens von Kindern durch die Gemeinde als auch auf die Verantwortung der Eltern – ihre Kinder zu segnen – eingegangen. Weiterere Aspekte sind: Das Reich Gottes gehört den Kindern und was können und sollen Erwachsene von den Kindern lernen?

 

1. Die Texte von der Segnung der Kinder durch Jesus

Alle drei Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas) berichten von der Segnung der Kinder durch Jesus. Hier zunächst die Evangelientexte:

Matthäus 19,13 – 15                                                       

Darauf wurden Kinder (gr. παιδίαpaidia) zu ihm gebracht, damit er ihnen die Hände auflege und bete, aber seine Jünger fuhren sie an. Aber Jesus sagte: „Lasst die Kinder und hindert sie nicht, zu mir zu kommen. Denn solchen gehört das Reich der Himmel. Und als er ihnen die Hände aufgelegt hatte, ging er weg von dort.

Der griechische Begriff  ´παιδία – paidia´ bezeichnet Kinder im Alter bis etwa 12 Jahren. Er wird jedoch auch im übertragenen Sinne auf erwachsene Kinder Gottes angewendet.

Markus 10,13 – 16                                                               

Und sie brachten Kinder (gr. παιδίαpaidia) zu ihm, damit er sie berühre; aber die Jünger fuhren sie an. Als Jesus aber dies hörte, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage Euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind (gr. παιδίonpaidion), der wird keinesfalls hineinkommen. Und er schloss sie in die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.“

Lukas 18,15 – 17                                                                   

Sie brachten aber auch zu ihm die Kinder (gr. βρέφηbref¢),damit er sie berühre; als aber die Jünger dies sahen, fuhren sie sie an. Aber Jesus rief sie zu sich und sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht! Denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage Euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind (gr. παιδίonpaidion), wird keinesfalls hineinkommen!“

Der griechische Begriff `βρέφη bref¢` ist die Bezeichnung für einen Säugling und ein noch ungeborenes Kind im Mutterleib.

 

2. Der Kontext dieser Geschichte

  • Diese Geschichte ereignete sich im Gebiet von Peräa, östlich des Jordan. Vorstellbar wäre die Gegend um den früheren Taufplatz bei Bethanien in der letzten Phase seines Dienstes, ungefähr drei Monate vor seiner Passion (ca. Januar 0033) (Mt 19,1; Mk 10,1; Joh 1,28; 10,40). Diese Gegend ist bekannt für mehrere heilsgeschichtliche Ereignisse.
  • In der Regel waren es die Mütter, die ihre Kinder oder Säuglinge zu Jesus brachten.
  • Es wurden mehrere Kinder und zwar in verschiedenem Alter zu Jesus gebracht.
  • Jesus war immer umringt von seinen Jüngern und weiteren männlichen Zuhörern, so dass der direkte Zugang zu ihm versperrt war.
  • Jesus befand sich im Gespräch oder Lehre über die Frage der Pharisäer zum Thema Ehe und Ehescheidung (Mt 19,2-12). Fällt uns der Kontrast auf – die frommen Männer bewegt die Möglichkeit einer Ehescheidung, die (Mütter) sorgen sich um ihre Kinder, damit diese von Jesus gesegnet werden.
  • Nach dem Thema, welches die Männer interessierte, dachten die Mütter wohl, dass jetzt sie an der Reihe wären. Doch weit gefehlt, die Jünger sind fest entschlossen, die Mütter mit ihren Kindern und Säuglingen abzuweisen. Die Aussage: „Die Jünger aber fuhren sie an“, ist schwerwiegend, ja sogar bedrohend. Das Verb (ἐπετίμησαν – epetim¢san) wird auch gebraucht, wenn Jesus die Dämonen bedrohte und zum ausfahren zwang. Die Reaktion der Jünger macht also deutlich, wie wenig damals Kleinkinder besonders von Männern, in der Öffentlichkeit beachtet wurden.

 

3. Die Kinder stehen unter besonderer Beachtung von Jesus

Verwehrt den Kindern nicht den Weg zu Jesus! Er hat nicht nur Interesse an Kindern, sondern er nimmt sich auch Zeit für sie. Er ist sogar heftig unwillig über das Verhalten seiner Jünger und weist diese scharf zurecht. Alles andere und auch alle anderen müssen warten – jetzt sind die Kinder dran. Eine wichtige Lektion für die Erwachsenen damals und heute. Aussagen wie: „Geh weg, lass mich jetzt in Ruhe, stöhre mich nicht, beschäftige dich selbst“, rächen sich zu einem späteren Zeitpunkt und decken sich nicht mit der Einstellung und dem Verhalten von Jesus. Beachten wir, was Jesus hier alles tut:

  • Er nimmt die Kinder (einzeln) in den Arm,
  • Er drückt sie an sein Herz;
  • Er legt ihnen die Hände auf:
  • Er betet und segnet sie.

Das deutsche Wort `segnen`  ist in kirchlichen Kreisen zwar sehr verbreitet, doch sagt es heute wenig Konkretes aus über seinen Inhalt. Da hilft uns wieder mal die griechische Sprache mit ihrem reichen Wortinhalt. Der griechische Begriff `ευλογία – eulogia`, wird von dem Wort `λόγος – logos` gebildet und die Vorsilbe `ευ – eu` hebt den positiven Sinn des Wortes oder der Aussage hervor. Dementsprechend liegt dem Wort `Segen` eine konkrete, in Worte gefasste Aussage zugrunde. Gut möglich, dass Jesus jedem Kind einen besonderen Segensspruch widmete.

Es konnte ein tröstender, ermutigender oder auch prophetischer Zuspruch gewesen sein. Jemand segnen kann man mit dem Zuspruch einer Verheißung oder eine in der Wunschform ausgesprochene Fürbitte an Gott für einen Menschen.

 

4. Das Reich Gottes gehört den Kindern

Jesus sagt: „Ihnen gehört das Reich der Himmel“. Bei Kindern, die noch nicht selbst zwischen Gut und Böse unterscheiden können und somit noch nicht für ihre Taten zur Verantwortung herangezogen werden können, die also selbst noch nicht fähig sind, ihre sündigen Neigungen zu erkennen, legt Jesus andere Maßstäbe an, als bei Erwachsenen (Jes 7,15-16; Joh 9,41; Röm 5,13). Demnach stehen Kinder unter der Gnade Gottes.

 

5. Erwachsene müssen werden wie Kinder wenn sie in das Reich Gottes kommen wollen

Kinder werden naturgemäß mit zunehmendem Alter wie Erwachsene. Jesus fordert die Erwachsenen auf gegen die menschliche Natur, wie Kinder zu werden. Sicher meint er dies nicht im physischen Sinne wenn er sagt: Wer das Reich Gottes nicht annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Wer das Reich Gottes sucht, soll nicht altersmäßig wie die Kinder werden, sondern nach deren Art und Weise (vgl. dazu auch das Missverständnis des Nikodemus´ mit dessen falschem Denkansatz in Johannes 3,4: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er zum zweiten Mal in seiner Mutter Leib hineingehen, um geboren zu werden?“) Zu werden wie ein Kind, heißt also: So klein, so niedrig, so hilflos, so abhängig, so führungsbedürftig, so schutzbedürftig und so vertrauensvoll zu werden.

Der Erwachsene jedoch lebt gewöhnlich in der Einstellung, er wüsste alles, er könne alles, er wäre jemand, er käme allein zurecht und bräuchte keine Hilfe, er schaffe es allein. Zu werden wie ein Kind heißt: Sich selbst erniedrigen, es bedeutet einen Zerbruch des stolzen menschlichen Geistes und das Bekenntnis, es doch nicht allein zu schaffen, sich nicht selbst retten zu können. Letztlich geht es um eine eigene Bankrott – Erklärung vor Gott.

Übrigens ist die Mahnung zur Selbsterniedrigung anhand der Darstellung durch ein Kind von Jesus noch an einer anderen Stelle hervorgehoben. In Matthäus 18,1-4 geben die Jünger mit ihrer Frage `wer ist der Größte im Himmelreich` eine passende Vorlage zu einer Bildpredigt. Der Evangelist schreibt:

Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist nun der Größte im Himmelreich? Und er rief ein Kind zu sich und stellte es mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dieses  Kind, der ist der Größte im Himmelreich.

Die allgemein angewendete pädagogische Praxis ist: Kinder lernen von und durch die Erwachsenen. Jesus will diese wichtige Aufgabe und Verantwortung den Eltern keineswegs abnehmen. Doch durch das „Wahrlich ich sage euch“ macht Jesus seine Jünger auf Folgendes aufmerksam: Für den Eingang in das Reich Gottes sind Kinder als Anschauungssubjekte besser geeignet als die Erwachsenen. Und deswegen sollen Erwachsene von Kindern lernen. Kinder schauen von unten nach oben, sie wissen um ihr Kleinsein, um ihr Nidrigsein.  Die Erwachsenen schauen von oben nach unten. Es fällt ihnen schwer das festsitzende Widerstreben zur Selbsterniedrigung überwinden. Doch dies ist laut den Worten von Jesus die unbedingte Voraussetzung für den Eingang in das Reich Gottes.

 

6. Jesus freut sich an den Kindern

Jesus nimmt die Kinder ernst, er freut sich über ihren Lobpreis im Tempel und rügt die Hartherzigkeit und den Stolz der Schriftgelehrten und Elite des Tempels. Der Evangelist Matthäus schreibt: „Als aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel schrien und sagten: Hosianna dem Sohn Davids!, entrüsteten sie sich und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen (Psalm 8,3): »Aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge hast du dir Lob bereitet«?“ (Mt 21,15-16). Die Kinder erfüllten mit ihrem Singen und Rufen damals im Tempel, die Prophetie über Jesus und sollten vermehrt auch heute in den Gottesdiensten der Gemeinde mit einbezogen werden. Kinderchöre gehören in die Gottesdienste der Erwachsenen.

 

7. Beispiele für Segnungen

  • 1Mose 1,28: Gott segnete Adam und Eva;
  • 1Mose 27,27: Isaak segnete den Jakob;
  • 4Mose 6,23-27: Der sogenannte Aaronitische Segen;
  • 1Sam 1,17-20; 2,20: Eli segnete Hanna und Elkana;
  • Lk 2,34: Simeon segnete Maria, Josef und das Kind Jesus;
  • Lk 1,76ff: Zacharias segnete das Kind Johannes.

8. Schlussfolgerung

Wir praktizieren die Kindersegnung im Gottesdienst und auch zu Hause einfach deshalb, weil Jesus dies auch getan hat und weil wir zum Segnen berufen und beauftragt sind. Bei solchen Handlungen werden besonders die Eltern in die Pflicht genommen. Altlasten wie Beschwörungen durch Wahrsagerei, magische Heilungen u.ä. müssen bei und von den Eltern offengelegt werden, damit die Kinder unter den Segen und Schutz Gottes kommen können. In Hebräer 7,7 wird ein uraltes biblisches Prinzip für das Segnen deutlich gemacht: das/der Geringere wird von dem Höheren gesegnet.

  • Melchisedek segnete Abraham,
  • Die Priester sollten im Auftrag Gottes das Volk segnen,
  • Die Eltern sollen die Kinder segnen.
  • Die Ältesten der Gemeinde sollen die Gläubigen segnen
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Abbildung 2 „Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN, und Leibesfrucht ist ein Geschenk.“ – Ps 127,3 (Zeichnung von J.  S.).

Wenn das gesamte Volk Gottes beauftragt wird, seine Feinde zu segnen, wieviel mehr gilt dies dann für die eigenen Hausgenossen!

In der Regel legt ein Stellvertreter aus der Leiterschaft der Ortsgemeinde im Auftrag der Eltern dem Kind/Säugling die Hände auf, betet und segnet das Kind im Namen von Jesus Christus. Auf Wunsch der Eltern werden auch Freunde der Familie, bzw. Vertrauenspersonen in das Segnungsgebet mit einbezogen.

Wir sehen die Praxis der Kindersegnung als eine in sich eigenständige und sowohl von der Bibel als auch durch das Handeln von Jesus gedeckte Vorgehensweise an. Die Kinder gläubiger Eltern haben bestimmte Vorteile (siehe 1Kor 7,14: Der ungläubige Mann ist jedoch geheiligt durch die gläubige Frau und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den Bruder, denn sonst wären ja Eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.“) Was immer auch dieser Text genau aussagt und wie unterschiedlich er interpretiert werden kann, scheint eines sicher zu sein: In einer Ehe und Familie geht vom Gläubigen Reinheit, Heiligkeit, Licht, Wärme, Segen und göttliche Ausstrahlung aus. Das Gebet der Eltern, ihr Segen, ihr Vorbild und ihre Erziehung im Herrn sind wesentliche Elemente für den Schutz und das Gedeihen des Kindes (Eph 6,1-4; Kol 3,20-21).

 

 

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XII. Jesus – Richter der Welt

Den ersten Hinweiß zum Richteramt Christi finden wir im Judasbrief (V. 14-15), dort wird Bezug genommen auf die Zeit des Henoch und dessen Weissagung: „Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben“.   Weiterlesen

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XI. Jesus – HERR aller Herren

Das sogenannte Sch`ma (Gottesbekenntnis) Israels in 5Mose 6,4 lautet: „Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein !“ Hier ist das Zahlwort „eins“ verwendet. Weiterlesen

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X. Jesus – der König aller Könige

Die Idee, der Gedanke `König` muß von Gott kommen, wie wir in 2Mose 15,18 lesen: „Der HERR wird König sein immer und ewig.Weiterlesen

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IX. Jesus – der wahre Hohepriester Gottes

Kein Mensch kann direkt zu Gott nahen, er braucht einen Mittler. Diesen Dienst versah der Priester, den Gott eingesetzt hatte. Der erste Prister, welcher das Volk Israel vor Gott vertreten sollte, war Aaron, der älteste Bruder Moses, deswegen wird er auch der Hohepiriester genannt (arch iereus). Weiterlesen

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Erlösung durch Jesus Christus

Erlösung durch Jesus Christus

(Schritte des Glaubens, die zur Erlösung durch Christus führen)

Anleitung für Seelsorgehelfer und Gott suchende Menschen    

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Abbildung 1: Die Krippe und das Kreuz, die Geburt von Jesus und sein Sterben gehören zusammen (Foto: 18. Januar 2015).

Einleitung 

Abbildung 2 Ein Grabstein neben dem offenen Gartengrab in Jerusalem erinnert an das leere Grab des von den Toten auferstandenen Jesus. An diesem Ort kommt der Besucher zur Ruhe und Besinnung (Foto: April 1986).

„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab, damit  alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern ewiges Leben haben.“ (Joh 3,16).

Gott liebte so sehr diese Welt, dass er seinen einziggeborenen Sohn gab (dahingab).      Durch diese Aussage macht Gott seine Einstellung und Beziehung zum Menschen deutlich. Darin wird auch erkennbar, warum er dem Menschen helfen will. Es geht hier nicht einfach nur um die Gabe seines Sohnes an die Menschen, sondern um dessen Hingabe für die Menschen. Die Hingabe des Sohnes beginnt mit der Menschwerdung von Jesus. Sie schließt seinen gesamten irdischen Dienst ein, gipfelt in seinem stellvertretenden Sterben am Kreuz für die Sünden der Menschheit und endet mit der Auferstehung und Erhöhung zur Rechten Gottes (Phil 2,6-11).

Eine der Wesenseigenschaften Gottes ist seine vollkommene Liebe. Die Liebe sucht jedoch Ausdrucksformen, um als solche erkannt zu werden. In Johannes 5,20 sagt Jesus: „Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut.“ Der Vater verbirgt nichts vor seinem Sohn, sondern zeigt ihm alles, was er tut und auch, was er vorhat zu tun. Göttliche Liebe teilt sich mit. Gottes Liebe war die Motivation, um in und durch Christus die Welt und den Menschen zu schaffen. Und die Liebe Gottes war die treibende Kraft, um in und durch Christus den in Sünde gefallenen und darum verlorenen Menschen durch Erlösung zu retten.

Er ist ein gebender Gott!

  • Er gibt gerne, jedoch ohne sich selbst und seine Gaben jemandem aufzuzwingen.
  • Er gibt reichlich, großzügig und ohne irgendeine Vorleistung.
  • Er gibt das Beste was er hat, nicht was er übrig hat oder nicht mehr bräuchte.

Diese Gabe unterstreicht seine liebevolle Einstellung zu den Menschen. Seine Liebe gründet jedoch nicht nur auf seinem Gefühl des Erbarmens und Mitleids, sondern ausdrücklich auf seinem Willen, denn: „Er will nicht, dass einige zugrunde gehen. Er möchte, dass alle Gelegenheit finden von ihrem falschen Weg umzukehren.“  (2Petr 3,9).

„Damit alle, die an Ihn glauben nicht verloren werden, sondern ewiges Leben haben.“

Der Glaube ist eindeutig auf die Person von Jesus Christus, den Sohn Gottes ausgerichtet. Die Aussage: „nicht verloren werden“ hebt die positive Folge des Glaubens an Jesus hervor. Dahinter steckt jedoch die traurige Tatsache, dass alle Menschen von Natur aus verloren sind. Gottes Diagnose lautet:Sie, die Menschen, sind alle verloren“. Wenn Gott von dieser Tatsache nicht ganz überzeugt gewesen wäre, hätte er keineswegs solch einen hohen Aufwand betrieben mit der Hingabe seines einzigen, geliebten Sohnes.

Die Ursache der Verlorenheit des Menschen liegt im Abfall von Gott. Dieser Abfall begann mit Adam und Eva, dem ersten Menschenpaar. Gott sprach zum Menschen: „An dem Tag, an dem du davon (von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen) essen wirst, wirst du des Todes sterben“ (vgl. 1Mose 2,17; 3,1ff mit Röm 6,23).

Sünde ist demnach bewusste Übertretung des Gebotes Gottes und zieht Schuld nach sich. Der griechische Begriff `amartia` bedeutet Fehler, Verfehlung, Zielverfehlung. Die Übertretung und Zielverfehlung zieht den Tod nach sich. Tod im Sinne von abgetrennt sein von Gott, der Quelle des Lebens. Durch den Propheten Jesaja erinnert Gott an dieses traurige Ereignis: „Dein erster Vater (Adam) hat gesündigt“ (Jes 43,27).

Die Sünde und damit die Verlorenheit erstreckt sich auf alle Nachkommen Adams. In Psalm 53,3-4 lesen wir: „Gott blickt vom Himmel herab auf die Menschen. Er will sehen, ob es da welche gibt, die Verstand haben und nach ihm fragen. Doch alle sind sie von ihm abgefallen, verkommen sind sie, alle miteinander, niemand ist da, der Gutes tut, nicht einmal einer!“ (zitiert aus Röm 3,10-12).

Durch Paulus, den bedeutenden Theologen des ersten Jahrhunderts, lässt Gott noch einmal sagen: „Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte.“ (Röm 3,23). „Deswegen, wie durch einen Menschen (Adam) die Sünde in die Welt hineingekommen ist und der Tod durch die Sünde, so gelangte der Tod zu allen Menschen, weil sie alle gesündigt haben.“ (Röm 5,12). Was Adam gesät hat, ernten alle seine Nachkommen:

  • Zweifel und mangelnder Glaube an Gottes Wort
  • Ungehorsam gegenüber der Stimme Gottes
  • Unzufriedenheit mit dem von Gott festgelegten Status/Stand
  • Streben nach Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung
  • Bewusstes Übertreten der Gebote Gottes
  • Streben nach dem verborgenen, verbotenen Wissen
  • Besserwisserei, Hochmut

Daraus folgt Unordnung, Zerfall, Zerstörung, Krankheit und schließlich der Tod. Wie wir sehen, zieht sich diese Diagnose Gottes von der Sündhaftigkeit und dadurch von der Verlorenheit aller Menschen sowohl durch die ganze Heilige Schrift als auch durch die Geschichte der Menschheit. Es ist nun eindeutig: Alle Menschen sind dem Tod verfallen und wären auf ewig verloren. Aber der Glaubende an Christus bekommt neues, ewiges Leben. Wenn der verlorene Mensch die Liebe Gottes in Jesus Christus erkennt, muss er glauben, um gerettet zu werden. Nur so bekommt er ewiges Leben. In Hebräer 11,6 steht geschrieben: „Es ist aber unmöglich, dass Gott an jemand Gefallen hat, der ihm nicht vertraut (glaubt). Wer zu Gott kommen will, muss ja fest damit rechnen, dass es ihn gibt und dass er die Menschen belohnt, die ihn suchen.“ (Hebr 11,6).

Der Glaube an Gott ist es also, das Bejahen Gottes, seiner Existenz, das Vertrauen in sein ewig gültiges Wort. Ebenso der Glaube an den Sohn Gottes, Jesus Christus:

  • den von Gott vor Grundlegung der Welt ausersehenen (1Petr 1,20)
  • im Gesetz und den Propheten verheißenen (5Mose 18,15;  Jes 53,4ff)
  • in der Fülle der Zeiten gesandten

Retter und Erlöser der Welt (Gal 4,4).

Von diesem Jesus steht geschrieben in Johannes 3,36: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben, wer aber dem Sohn nicht gehorcht, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.

(1.) Schritt: Erkenntnis der Sündhaftigkeit

Dieser Schritt beginnt mit dem Eingestehen: Ich gehöre auch zu denen, die von Gott abgefallen sind und daher bin ich verloren.

Bei der Begegnung mit dem heiligen Gott ruft der Prophet Jesaja aus: „Wehe mir, denn ich bin verloren. Denn ein Mann mit unreinen Lippen bin ich und mitten in einem Volk von unreinen Lippen wohne ich. Denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen gesehen.“  (Jes 6,5).

Simon Petrus, der spätere Apostel, fällt Jesus zu Füßen und sagt: „Herr, gehe hinaus, weg von mir, weil ich ein sündiger Mann bin.“ (Lk 5,8).

Im Licht der Heiligkeit Gottes verliert der Mensch das Bedürfnis, sich selbst zu rechtfertigen für Versäumnisse oder begangenes Unrecht. Er denkt gar nicht mehr daran, seine guten Werke Gott vorzuzeigen. Und in der Tat kann ein Mensch das Wohlwollen Gottes, seine Gunst, seine Gnade, ja seine herzliche Zuwendung nur dann erleben, wenn er wagt, diesen ersten Schritt zu tun.Dabei geht es um keinen gewaltigen Kraftakt, sondern um das ehrliche Eingestehen:

  • Gott, du hast recht, ich bin im Unrecht.
  • Gott, du bist heilig, ich aber bin ein Sünder und deshalb verloren.

(2.) Schritt: Das Bekennen des sündigen Lebens

Aufgrund der Tatsache, dass der Mensch in seiner Natur sündhaft ist, ist entsprechend auch seine Denkweise und Handlungsweise falsch. Dies ist schon bei Kindern erkennbar, doch Gott rechnet Sünde erst dann an, wenn ein Mensch in der Verantwortung bewusst Gottes Gebote missachtet oder das Angebot der Rettung ablehnt. So sagt Jesus: „Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; jetzt aber haben sie keinen Vorwand (Entschuldigung) für ihre Sünde.“ (Joh 15,22). Deshalb forderte Petrus die Menschen auf: „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden.“ (Apg 3,19). Die Aufforderung `Tut Buße` (gr. metanoisate) bedeutet: Verändert euren Sinn, eure Gesinnung, denkt um. Das deutsche Verb bekehrt euch entspricht dem Griechischen `ypestrepsate – kehrt um`. Diese grundlegende Veränderung des Denkens und die gleichzeitige Abkehr vom bisherigen falschen Lebensstil ist zunächst noch keine Tat, aber trotzdem ein notwendiger Schritt hin zu Gott. Eine solche radikale Sinnesänderung stellen wir bei dem „jüngsten verlorenen Sohn“ aus Lukas 15,17-19 fest: „Er aber ging in sich und sagte: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluss an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger. Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“

  • Das „In-sich-gehen
  • das „Einsehen
  • das „Bereuen“
  • das „Es tut mir Leid
  • der Ausruf: „Wie falsch dachte und lebte ich!“

Aber dann der Blick zu Gott hin, zum Vater, so dass schließlich der Wunsch zum Entschluss wird: „Ich will mich aufmachen, zu meinem Vater gehen und ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt.“

So wie auch David es in seinem sündigen Leben nicht aushielt und vor Gott seine Sünden bekannte, wenn er sagt: „Darum bekannte ich dir meine Übertretungen und verheimlichte nicht meine Schuld. Ich sagte: ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen.“ (Ps 32,5). In manchen Fällen hat das öffentliche Bekenntnis eine große Bedeutung, wie wir in Apostelgeschichte 19,17-19 lesen: „Viele von denen, die zum Glauben gekommen waren, kamen jetzt und gaben offen zu, dass auch sie früher Zauberkünste getrieben hatten. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen brachte ihre Zauberbücher und verbrannte sie öffentlich. Man schätzte, dass die verbrannten Bücher 50.000 Silberstücke wert waren.“

Gott braucht von uns keine Sündenlisten. Er kennt ja unsere Vergangenheit, aber es ist gut, wenn wir die begangenen Sünden beim Namen nennen (Spr 28,13). Weitere Bibelstellen, in denen die Menschen aufgefordert werden Buße zu tun, sind: Lk 24,47; Apg 2,37-38; 3,19; 17,30. Sünde hat zwei Seiten, sie ist immer im Doppelpack, denn während der Mensch Falsches verübt, versäumt er das Richtige zu tun (Mt 25,34-46; Jak 4,17).

(3.) Schritt: Bitte zu Gott um Vergebung der Sünden

David bittet: „Wasche mich (Gott) von meiner Schuld und reinige mich von meiner Sünde.“ (Ps 51,3-4). „Erschaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen beständigen Geist.“ (Ps 51,9-12; Hes 36,26f).

Der Zöllner im Tempel bittet Gott: „Herr, sei mir Sünder gnädig. (Lk 18,13).           

Und der Verbrecher am Kreuz bittet: „Jesus, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ (Lk 23,42).

So unterschiedlich die Bitte auch formuliert wird, durch sie bringen wir unsere Beugung, unsere Hilfsbedürftigkeit und unser Vertrauen im Angesicht des Retters zum Ausdruck. Und der Herr sagt: „Bittet, so wird euch gegeben“. Diese Verheißung bezieht sich auch auf die Vergebung der Sünden.

(4.) Schritt: Die Annahme der Vergebung und der Rechtfertigung im Glauben

Man kann lebenslang Buße tun und unzählige Male um Vergebung bitten, doch wer das Geschenk Gottes im Glauben/Vertrauen nicht annimmt, der geht immer wieder leer aus und kommt nie zur Heilsgewissheit.

Einer Frau, die ihr sündiges Leben bereute, umdachte und umkehrte, sagte Jesus: „Deine Sünden sind dir vergeben. Dein Glaube hat dich gerettet, gehe hin in Frieden.“ (Lk 7,47.50). Sie glaubte und ging hin mit der Heilsgewissheit.

Vom Zöllner sagt Jesus: „Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus.“ (Lk 18,14).

Die Vergebung annehmen heißt, der Verheißung Gottes glauben und zwar so, dass sie in diesem Augenblick von Gott eingelöst wird.

Zu dem Verbrecher am Kreuz sagte Jesus: „Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.“ (Lk 23,43).

Wen Gott von seiner Sünde reinigt, wem er sie vergibt, wem er sie auslöscht, wem er die Schuld tilgt, den spricht er auch gerecht: „Jeder, der an diesen (Jesus) glaubt, wird durch ihn gerecht gesprochen“. Diese Zusage machte Paulus den Menschen im pisidischen Antiochia (Apg 13,39). Und an die Gläubigen in Rom schrieb er: Gerechtgesprochen aber aufgrund des Glaubens, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.(Röm 5,1).

Schon die Propheten haben die Vergebung der Sünden im Neuen Bund aufgrund des Lebensopfers von Christus vorausgesagt (Jes 53; vgl. Jer 31,31-34 mit Hebr 8,10-12; 10,16-18; Mt 26,26-28; Apg 3,19).

  • Die Annahme der Vergebung der Sünden
  • Die Annahme der Erlösung aus der Knechtschaft der Sünde und des geistlichen Todes
  • Die Rettung aus der Verlorenheit und der Gottferne

kann deutlich in einem nachfolgenden Dankgebet zum Ausdruck gebracht werden.

Abbildung 3 Der Glaube drückt sich aus in dem Besteigen der von Christus in die Grube herabgelassenen Leiter. Er drückt sich aus im Ergreifen des von Jesus zugeworfenen Rettungsringes. Er drückt sich aus in dem bewussten betreten und überqueren der von Christus durch seinen Tod und Auferstehung gebauten Brücke (Zeichnung von Joela S. 22. Juli 2019)..

(5.) Schritt: Der Entschluss, das sündige Leben aufzugeben

Wenn es schon als selbstverständlich gilt, neue, saubere Kleidung vor Verschmutzung zu schonen und zu schützen, wie viel mehr sollte es für einen im Herzen gereinigten Menschen selbstverständlich sein, das alte, sündige Leben aufzugeben und das neue Leben vor der Verschmutzung durch Sünde zu schützen.

Dem Geheilten am Teich Bethesda sagte Jesus: „Sündige nicht mehr. (Joh 5,14).

Zu einer Frau, welche von den Pharisäern des Ehebruchs beschuldigt wurde, sagte Jesus: „Gehe hin und sündige nicht mehr.“ (Joh 8,11).

Den Gläubigen in Rom schrieb der Apostel Paulus: „Lasst also nicht zu, dass euer sterblicher Leib von der Sünde beherrscht wird. Gehorcht nicht seinen Begierden! Stellt eure Glieder und alle eure Fähigkeiten nicht länger in den Dienst der Sünde, die sie als Waffen gegen das Gute benutzt.“ (Röm 6,12-13).

Ähnliches schrieb er auch an die Kolosser, drückte es aber noch drastischer aus: „So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, welche ist Götzendienst, wegen solcher (Laster) kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams! Unter diesen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in ihnen (diesen Gliedern) lebtet. Nun aber legt das alles ab, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, unanständige Rede aus eurem Mund! Lügt nicht gegeneinander, da ihr ja den alten Menschen mit seinen Taten ausgezogen und den neuen angezogen habt, der da erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild, des, der ihn geschaffen hat.“ (Kol 3,5-10).

Den Gläubigen in Ephesus schrieb Paulus: „Wer bisher gestohlen hat, der stehle nicht mehr, vielmehr aber soll er sich Mühe geben, um mit den eigenen Händen Gutes zu wirken.“ (Eph 4,28). Es gilt nun die alten sündigen Gewohnheiten durch neue gottgewollte Inhalte zu ersetzen.

(6.) Schritt: Die Bereitschaft sich taufen zu lassen

Die Taufe im Wasser ist an sich nicht heilsnotwendig (viele hatten nicht mal die Gelegenheit dazu), aber nach den Worten Jesu und der Apostel, so wie nach deren Praxis war sie eng verbunden mit Buße, Bekehrung und dem Glauben an Jesus Christus. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Mt 28,19).

An Pfingsten sagte Petrus zu den Menschen: „So tut nun Buße und lasse sich jeder von euch taufen auf den Namen Jesu zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.“ (Apg 2,38). Als Ergebnis der Predigt von Petrus lesen wir: „Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen.(Apg 2,41).

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Abbildung 4  Der Fluß Jordan in der Nähe des Ortes Betanien wo Jesus von Johannes getauft wurde (Foto: P. Schüle 7. November 2014).

Von dem Gefängniswärter in Philippi heißt es: Und er ließ sich sofort (noch in der Nacht) taufen, er und sein ganzes Haus. (Apg 16,33).

Paulus vergleicht den Übergang zum neuen Leben mit dem Bild der Taufe: „Durch diese Taufe wurden wir auch zusammen mit ihm begraben. Und wie Christus durch die Lebensmacht Gottes, des Vaters, vom Tod auferweckt wurde, so ist uns ein neues Leben geschenkt worden, in dem wir nun auch leben sollen.“ (Röm 6,4-5). 

(a) Was geschieht nun bei der Bekehrung?

Es ist wichtig festzuhalten, dass ohne das Wirken des Heiligen Geistes nichts geschieht, denn

  • er wirkt Sündenerkenntnis, überführt von der Sünde (Joh 16,8).
  • er fördert Sinnesänderung und Umkehr zu Gott (Apg 2,36-37).
  • er weckt den Glauben an Gottes Verheißung (Joh 14,26).
  • er vermittelt das Heil, wirkt die Erneuerung im Herzen (Joh 16,8; 3,3. 5; Apg 10,44; Tit 3,5).

Ohne den Heiligen Geist kann also der Mensch weder Gottes Kind werden noch Gottes Kind bleiben (2Tim 1,14). Doch ist es wichtig, auf die Verheißung der Gabe des Heiligen Geistes hinzuweisen und dafür zu beten, wie es auch Petrus und Paulus lehrten und praktizierten (Apg 2,38; 8,15; 19,1-7).

(b) Der neue Stand des bekehrten Menschen

  • Der zu Gott bekehrte Mensch hat nun den Status eines Kindes Gottes: „Wie viele ihn (Jesus) aber aufnahmen, denen gab er die Vollmacht (das Recht) Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ (Joh 1,12; 1Joh 3,1-2).
  •  Paulus schreibt an die Galater: „Ihr seid nämlich alle Söhne (Kinder) Gottes durch den Glauben an Jesus Christus.“ (Gal 3,26). Und er ergänzt: Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der da ruft: Abba, Vater.“ (Gal 4,6).
  • Und an die Epheser schreibt er im Rückblick: „Als ihr gläubig wurdet (an Jesus), seid ihr in ihm (in Christus) versiegelt worden durch den Heiligen Geist der Verheißung.“ (Eph 1,13; Apg 2,37ff).
  • Der zu Gott bekehrte Mensch ist nun eine neue Schöpfung: „Ist nun jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung, das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.“ (2Kor 5,17).
  • Bei der Bekehrung wirkt der Heilige Geist durch Gottes Wort eine geistliche Neugeburt, eine Geburt von oben, oder Wiedergeburt (Joh 3,3.5.7; 1Petr 1,3. 23; Tit 3,5).
  • Ein wiedergeborener Mensch ist erlöst von der ewigen Verdammnis (Röm 8,1).
  • Er hat Vergebung seiner Sünden/Schulden (Eph 1,7).
  • Er ist von Gott gerechtfertigt, gerecht gesprochen (Röm 5,1).
  • Er kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tode zum Leben hindurchgedrungen (Joh 5,24).

Ein wiedergeborener Mensch hat jetzt schon ewiges Leben und die begründete Hoffnung auf die Auferstehung des Leibes am letzten Tag, um von seinem Herrn und Erlöser in das ewige Reich seines Vaters aufgenommen zu werden (Joh 6,40; Mt 25,34)!

(c) Die Äußerungen des neuen Lebens durch das Wirken des Heiligen Geistes

Ganz unterschiedlich äußert sich das neue geistliche Leben in einem zu Gott bekehrten und von Gott wiedergeborenen Menschen:

  • durch den Wunsch nach Gemeinschaft mit Gläubigen im Gebet, dem Mahl des Herrn und der Lehre der Apostel (Apg 2,42)
  • durch Freude an der Gemeinschaft und Mitteilen an materiellen Gütern (Apg 2,43-47; 4,36)
  • durch mutiges Zeugnis für Christus und die damit verbundene Leidensbereitschaft (Apg 4,25-31; 7,1-60; 8,1ff; 11,19; 1Thes 1,8; 2,14)
  • Weisheit bei Problemlösungen, Wahrung der Einheit (Apg 6,1-5).
  • durch Vermittlungsdienst, Integrationshilfe in die Gemeinde(Apg 9,27)
  • durch Diakonie – gute Werke an Bedürftigen (Apg 9,36)
  • In der ersten Gemeindegeneration äußerte sich der Heilige Geist durch Reden in anderen Sprachen, indem sie Gottes Großtaten rühmten (Apg 2,4-12; 10,46; 19,1-7).
  • Freude und Jubel über die Errettung, sowie barmherziger Dienst (Apg 16,34)
  • durch Gastfreundschaft (Apg 9,43; 10,6; 16,14ff; 16,40)
  • durch öffentliches Bekenntnis zum Evangelium und der Abkehr vom Götzendienst (Apg 19,19)
  • durch Feindesliebe und Vergebungsbereitschaft (Apg 7,60).
  • durch den Wunsch und die Bereitschaft, Bedürftige und Notleidende materiell zu unterstützen (Apg 4,34; 11,29; 2Kor 8,1-9)

Nun gilt es, geistlich zu wachsen und den von Gott vorgesehenen Dienstplatz in der Gemeinde zu entdecken, um mit den vorhandenen Fähigkeiten und Gaben des Heiligen Geistes dem Herrn und seiner Gemeinde zu dienen (Eph 4; 1Kor 12; 1Petr 4,10).

Abbildung 6 Sonnenaufgang um 7 Uhr über dem Viktoriasee in Tansania (Foto am 11. März 2014). „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln“ (Maleachi 3,20).

Inhalt und Fotos: Paul Schüle.

Überarbeitet und korrigiert von Karin Irion: September 2024

Weitere theologische und praktische Themen finden sie unter: gottesgeheimnis.net

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VIII. Jesus – der Christus Gottes

Zur Zeit des Alten Testaments wurden die Hohenpriester (Aaron von Mose 2Mose 40,13), die Propheten (Elisa von Elia 1Kön 19,16) und die Könige (David von Samuel 1Samuel 16,12ffl) für ihren Dienst mit Öl gesalbt. In der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes (der LXX)  kommt die Bezeichnung ´Christos´ häufig vor, meist bezogen auf den Hohenpriester oder den König (3Mose 4,5. 16; 6,15; 1Sam 16,6ff; 24,7;.2Chr 6,42). Demnach waren die Gesalbten entweder Hohepriester, Propheten oder Könige. Die Salbung einer ausgewählten Person mit Öl bedeutete Vollmacht und Autorität im Auftrag und Namen Gottes zu reden und zu handeln. Die uns bekannte lateinische Bezeichnung Christus, griechisch `Χριστός `, hebräisch `Meschiach` oder `Maschiach` bedeutet übersetzt ins Deutsche – Gesalbter.

Jesus vereinigt in sich alle drei Ehrentitel oder Dienste, weil er der von Gott Gesalbte ist und zwar gesalbt nicht einfach mit Öl, sondern mit dem Heiligen Geist.

Die bedeutendste und bekannteste Aussage auf den Gesalbten machte Gott durch den Propheten Jesaja, dort steht geschrieben:

  • Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat.“ (Jes 61,1f)

Dass diese Aussage sich auf  den Gesalbten Jesus bezieht wird deutlich beim Auftritt in der Synagoge von Nazaret. So lesen wir in  Lukas 4,17-19:

  • Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (Jesaja 61,1-2):»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des HerrnUnd als er das Buch zutat, gab er’s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.(Lk 4,18-21)

Folgendes wurde hier vorausgesagt und in der Person Jesu erfüllt:.

  1. Jesus wurde gesalbt durch und mit dem Geist Gottes – das bedeutet Autorisiert und Vollmacht,
  2. Jesus wurde gesandt zum Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft vom Erlaßjahr des Herrn,
  3. Jesus – gesandt zu heilen und befreien.

In seiner Heimatstadt wurde er jedoch abgelehnt. Aber auch bei anderen Gelegenheiten wurde die Frage nach seiner Vollmacht immer wieder gestellt.

Ein weiterer bekannter Hinweis auf  den Gesalbten und seinen Dienst steht in Psalm 2,1ff:

  • Warum toben die Heiden und murren die Völker so vergeblich? Die Könige der Erde lehnen sich auf,  und die Herren halten Rat miteinander wider den HERRN und seinen Gesalbten.

Und in der Apostelgeschichte 4,26-27 zitiert die Gemeinde in Jerusalem diese Psalmworte und bezieht sie eindeutig auf die Person Jesu:

  • Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle.

Jesu Dienst als Gesalbter und daher als Bevollmächtigter erstreckt sich auch auf die Heiden. So sagte Gott durch den Propheten Jesaja:

  • Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.“ (Jes 42,1f)

Ich habe ihm meinen Geist gegeben oder meinen Geist auf ihn gelegt, sozusagen ihn  mit göttlicher Vollmacht ausgestattet. Das für Johannes sichtbare herabkommen des Heiligen Geistes in der Gestalt wie eine Taube am Jordan bei der Taufe Jesu liegt hier nahe (Mt 3,16-17), doch den zweiten Teil der Prophetie bezieht Matthäus auf Jesus in einem anderen Zusammenhang:

  • Siehe, das ist mein Knecht, den ich erwählt habe, und mein Geliebter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat; ich will meinen Geist auf ihn legen, und er soll den Heiden das Recht verkündigen. Er wird nicht streiten noch schreien, und man wird seine Stimme nicht hören auf den Gassen; das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen, bis er das Recht hinausführt zum Sieg; und die Heiden werden auf seinen Namen hoffen.“ (Mt 12,16-21)

Obwohl Jesus zunächst und auch vorrangig in Israel wirkte um zusammenzuführen, was zerstreut war, erstreckte sich sein Dienst auch auf die Heiden (Joh 10,16).

Der Prophet Daniel sah das Kommen des Gesalbten und die damit verbundenen Begleiterscheinungen voraus. Obwohl diese Weissagung verschlüsselt war, knüpft Jesus am Ende seines Dienstes an sie an im Zusammenhang der Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr. Damit ist der in dieser Prophetie genannte Messias in der Person Jesu zu sehen.

  • Siebzig Wochen sind verhängt über dein Volk und über deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt werden. So wisse nun und gib Acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wieder aufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein. Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, die längst beschlossen ist Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Gräuelbild, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.“ (Dan 9,24-27; vgl. 11,31; 12,11; Mt 24,15)

Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn (Gal 4,4) und so kündigten die himmlischen Boten die Geburt des Messias in Bethlehem an.

  • denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Lk 2,11)

Der fromme Simeon erlebte die Ankunft des Messias in Jerusalem während dessen Darstellung im Tempel:

  • Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war mit ihm. Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.“ (Lk 2,25-26)

Auffallend ist auch, dass sogar der herrschsüchtige König Herodes vom Kommen des  Gesalbten wußte. Ihm fehlten nur Detailkenntnisse über den Zeitpunkt und Ort der Geburt des Christus und über diese Details erfuhr er von den Schriftgelehrten und Weisen. Herodes wusste sogar, dass der neugeborene König der Juden mit dem verheißenen Messias identisch ist.

  • Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre.“ (Mt 2,7)
  • und er (Herodes) ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte.“ (Mt 2,4)

Johannes der Täufer kündigt den Messias an und weist auf Jesus hin:

  • Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen von Johannes, ob er vielleicht der Christus wäre, antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ (Lk 3,15-16)

Und einige Monate später erinnert er das Volk an sein Zeugnis über den Messias mit den Worten:

  • Ihr selbst seid meine Zeugen, dass ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt.“ (Joh 3,28)

Damit lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf Jesus, der bereits umherzog und seinen messianischen Dienst versah.

In den Evangelien werden uns einige Personen genannt, welche in der Person Jesu den von Gott verheißenen Christus erkannten.

Andreas, der Bruder des Simon Petrus:

  • Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.“ (Joh 1,41)

Die Samariterin aus Sychar:

  • Kommt, seht einen Menschen, der mir  alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei !“ (Joh 4,29)

Petrus im Namen aller Jünger:

  • „Er aber sprach zu ihnen: Wer, sagt ihr aber, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes !“( Lk 9,20; Mk 8,29)

Martha, die Schwester der Maria und des Lazarus:

  • Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist. “ (Joh 11,27)

Jesus hat einerseits diese Zeugnisse angenommen, andererseits hielt er sich mit Publikationen derselben in der Zeit vor seiner Auferstehung sehr zurück. Wie ist dieses Verhalten zu erklären? Die Antwort dafür scheint einfach zu sein – die Glaubenden ließ er nahe an sich heran und offenbarte sich ihnen, die Nichtglaubenden, Kritiker und Feinde hielt er auf Distanz. Er warf seine Perlen nicht vor die Säue (Mt 7,6).

  • Da gebot er seinen Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei .“ (Mt 16,20)

Im Volk bestand eine allgemeine Unsicherheit in Bezug auf die Person Jesu, ob er der Christus wäre. Folgende Aussagen machen dies deutlich:

  • Einige nun aus dem Volk, die diese Worte hörten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Andere sprachen: Er ist der Christus. Wieder andere sprachen: Soll der Christus aus Galiläa kommen? Sagt nicht die Schrift: Aus dem Geschlecht Davids und aus dem Ort Bethlehem, wo David war, soll der Christus kommen? So entstand seinetwegen Zwietracht im Volk.“ (Joh 7,40-43)

Doch kaum jemand wagte offen Jesus als den Christus zu bekennen aus Furcht vor den Juden, die einen Beschluss gefasst hatten, der lautete:

  • wenn jemand ihn als den Christus bekenne, der solle aus der Synagoge ausgestoßen werden. “ (Joh 9,22)

Doch eines Tages forderten die Juden Jesus heraus:

  • Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es frei heraus .“ (Joh 10,24)
  • Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen von mir. Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen .“ (Joh 10,25-26)

Bei einer anderen Gelegenheit stellte Jesus selbst den Pharisäern die Frage nach der Identität und Herkunft des Christus.

  • Als nun die Pharisäer beieinander waren, fragte sie Jesus: Was denkt ihr von dem Christus? Wessen Sohn ist er? Sie antworteten: Davids. Da fragte er sie: Wie kann ihn dann David durch den Geist Herr nennen, wenn er sagt (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege«? Wenn nun David ihn Herr nennt, wie ist er dann sein Sohn? Und niemand konnte ihm ein Wort antworten, auch wagte niemand von dem Tage an, ihn hinfort zu fragen .“ (Mt 22,41-46)

Offen bekannte sich Jesus zu seinem Messiasstand erst vor dem Hohen Rat bei seinem Verhör.

  • Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes“ (Mt 26,63). Und Markus ergänzt:  „Jesus aber sprach: Ich bin’s; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels .“ (Mk 14,63)

Nach seiner Auferstehung spricht Jesus sehr offen über die Erfüllung aller Aussagen der Schriften in Bezug auf seine Person, auch auf seinen Stand/Amt als der Christus.

  • Und er sprach zu ihnen: „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war .“ (Lk 24,25-27. 45-47)

Petrus setzte dass offene Zeugnis über Christus bei seiner Pfingstpredigt fort:

  • So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat .“ (Apg 2,36)

Auch Paulus identifiziert den Christus mit dem verheißenen Nachkommen Abrahams – Jesus (Mk 1,1):

  • Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem Nachkommen. Es heißt nicht: und den Nachkommen, als gälte es vielen, sondern es gilt einem: »und deinem Nachkommen« (1.Mose 22,18), welcher ist Christus .“ (Gal 3,16)

Weitere Stellen auf Christus bezogen finden wir in: Psalm 16,8-11 und der Bezug auf Jesus in Apostelgeschichte 2,25-33.

Es wurde deutlich, dass Christus nicht nur der von Gott mit dem Heiligen Geist Gesalbte ist, sondern dass auch durch ihn der Helige Geist gegeben wird.

Denn wenn Jesus der Christus ist, wer sind denn seine Nachfolger?

  • Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt .“ (Apg 11,26)
  • Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen. Paulus aber sprach: Ich wünschte vor Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hören, das würden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln .“ (Apg 26,28-29)
  • Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht, sondern ehre Gott mit diesem Namen .“ (1Petr 4,16)

So sind auch die Nachfolger Jesu gesalbt mit dem Heiligen Geist:

  • Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist’s wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm .“ (1Joh 2,27; vgl. Mt 3,11)

Die Salbung, von der Johannes spricht, ist der Heilige Geist, mit dem die Jünger Jesu getauft sind. Diese Salbung lehrt (dies ist die Tätigkeit des Heiligen Geistes), der im Auftrag des Vaters und des Sohnes wirkt.

Wie Jesus auf einzigartige Weise der Gesalbte Gottes ist, so sind auch die Nachfolger Jesu von Gott gesalbt mit dem Heiligen Geist und können mit Recht Christen genannt werden.

 

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