15. Frage: Doch sagte niemand: Was suchst du? Oder: Was redest du mit ihr?

Hier geht es um Fragen der Jünger an Jesus, die sie zwar gedacht, aber (wohl aus Höflichkeit) nicht aussprachen. Dass Johannes diese gedachten Fragen aufgeschrieben hat, ist so bemerkenswert, dass wir auf sie eingehen wollen. So lesen wir in Johannes 4,27: „Indes kamen seine Jünger und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete. Dennoch sagte niemand: Was suchst du? Oder: Was redest du mit ihr?“ An den Gesichtern seiner Jünger konnte Jesus ihre Verwunderung ablesen, doch er sah auch was sie dachten. Immer wieder überraschte Jesus sie mit seinem Verhalten. Dass er den Weg nach Galiläa über Samarien wählte, war für sie bereits ungewöhnlich. Und das hatte zur Folge, dass sie bei den Samaritern Brot kaufen mussten. Und jetzt sehen sie ihren Lehrer auch noch in einem  Gespräch mit einer samaritischen Frau.

Jesus bricht Tabus in einer Gemeinschaft in der so gut wie alles geregelt war und festen Verhaltensmustern unterlag. Ja, Jesus mutet seinen Jüngern schon einiges zu. Sie sollen sehen und lernen, verachteten Menschen Wertschätzung entgegenzubringen. Sie erleben seinen unbefangenen Umgang mit dieser samaritischen Frau. Sie bekommen mit, wie er sich dieser Volksgruppe bewusst zuwendet. Und sie spüren seine Einstellung, den Nächsten mit den Augen und dem Herzen Gottes zu sehen und entsprechend zu behandeln. Die Auswirkungen seines Gespräches mit der samaritischen Frau bilden eine umfassende Antwort auf die Fragen der Jünger. Gerade diese Frau wird zur Verkündigerin der Frohen Botschaft von Christus. So heißt es von ihr: „Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten: Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!“ (Joh 4,28-29).  Während die Samariter sich auf den Weg machen, bereitet Jesus seine Jünger auf deren Kommen vor mit den Worten: „Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte.“ (Joh 4,35). Damit wies Jesus auf die Samariter hin. „Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, dass er bei ihnen bleibe; und er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen. Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Retter.“ (Joh 4,40-42). Scheu dich nicht, deine Fragen an Jesus zu stellen, du wirst staunen über seine Antworten,

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert