En-Gedi – Wasserfälle
En-Gedi – am Westufer des Toten Meeres gelegen, weist eine lange Geschichte auf . Die erste Erwähnung von En-Gedi finden wir in 1Mose 14,7 unter dem damaligen Namen `Hazezon-Tamar` (2Chr 20,2). Es fand damals in der gesamten Region eine kriegerische Auseinandersetzung statt. So lesen wir in 1Mose 14,7: „Danach wandten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter, dazu die Amoriter, die zu Hazezon-Tamar wohnten.“ Wie wir erkennen, stammt diese Erwähnung noch aus der Zeit Abrahams. Die gesamte Gegend im Gebiet des heutigen Toten Meeres war vor etwa 4000 Jahren sehr wasserreich und daher außergewöhnlich fruchtbar. So lesen wir in 1Mose 13,10: „Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Gegend am Jordan, dass sie wasserreich war. Denn bevor der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis nach Zoar hin wie der Garten des HERRN, gleichwie Ägyptenland.“
Danach kommt En-Gedi erst wieder ins Blickfeld im Zusammenhang der Flucht von David vor dem ersten israelitischen König Saul. So lesen wir in 1Samuel 24,1-2: „Und David zog von dort hinauf und blieb in den Bergfesten bei En-Gedi. Als nun Saul zurückkam von der Verfolgung der Philister, wurde ihm gesagt: Siehe, David ist in der Wüste En-Gedi.“
Etwas später werden im Hohelied die die Zyperblume in den Weinbergen von En-Gedi gerühmt: „Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weingärten von En-Gedi.“ (Hl 1,14).
Und in der Königszeit lagerte in En-Gedi eine große Heeresmacht, die gegen Joschafat den König von Juda herangezogen war. „Und man kam und sagte zu Joschafat: Es kommt gegen dich eine große Menge von jenseits des Salzmeers, von Edom, und siehe, sie sind schon in Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi.“ (2Chr 20,2).
Im Propheten Hesekiel wird eine ungewöhnliche Vision beschrieben, die auf eine Wiederherstellung der ursprünglichen Lebensbedingungen in dieser Gegend hinweist. „Und es werden an ihm die Fischer stehen. Von En-Gedi bis nach En-Eglajim wird man die Netze zum Trocknen aufspannen; denn es wird dort sehr viele Fische von aller Art geben wie im großen Meer.“ (Hes 47,10).
Nach dem apokryphenbuch Sirach wachsen Palmen in En-Gedi: „Ich bin hochgewachsen wie eine Palme in En-Gedi und wie die Rosenstöcke in Jericho, wie ein schöner Ölbaum auf freiem Felde; ich bin hochgewachsen wie eine Platane.“ (Sir 24,14).
In En-Gedi wurden durch Ausgrabungen viele Funde entdeckt, die auf eine Besiedelung im Altertum und auch in israelitischer Zeit hinweisen. Heute werden im nahe gelegenen Kibbuz gleichen Namens viele landwirtschaftliche Produkte erzeugt. Die Schlucht von En-Gedi ist ein Naturreservat und beheimatet wegen ihres Wasserreichtums und besonderem Klima, viele Subtropische Pflanzen. Das Wasser versiegt nicht während des ganzen Jahres. Und in den Wintermonaten ist die Schlucht wegen des vielen Wassers und mehrerer Wasserfälle nur an bestimmten Stellen passierbar.