13. Frage: Herr, woher hast du denn lebendiges Wasser?

Durch die Wertschätzung, die Jesus dieser samaritischen Frau entgegen bringt, lebt sie förmlich auf. Sie ist an dem Gespräch so sehr interessiert, dass sie (so scheint es) vergisst, dem Fremden seine Bitte zu erfüllen. Und so wendet sich Jesus erneut an sie mit den Worten: „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser.“ (Joh 4,9-10). Jesus will sich zu erkennen gebent und was er hat, bietet er auch an. Doch, dass in der Person des zuvorkommenden und freundlichen Juden der Messias selbst vor ihr ist, kann sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht erkennen. Anmerkung: Auch die Samariter erwarteten den durch Mose verheissenen Messias / Retter (5Mose 18,15). Und die Gabe Gottes ist für die Frau zunächst der Jakobsbrunnen, der seit etwa 18 Jahrhunderten sein Wasser gab und das natürliche Überleben der Menschen sicherte. Es war eine lebenswichtige, aber doch nur materielle Gabe / Segnung Gottes.

Abbildung: Brunnen in Schilo (Foto am 22. Januar 2019).

Die zweite Frage der Frau beginnt mit einer sachlichen Feststellung: „Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?“ (Joh 4,11). Respektvolle Anrede und logisches Denken zeichnet die Frau aus. Ja, zu dieser Wasserquelle hat Jesus keinen Zugang und ist daher auf Hilfe anderer angewiesen. Das Gespräch verläuft immer noch auf unterschiedlichen Verständnisebenen, denn was Jesus mit seinem `lebendiges Wasser` meint, versteht die Frau nicht, daher ihre Skepsis. Unter der Bezeichnung `lebendiges Wasser` verstand man damals Quellwasser. Im Gegensatz dazu wurde Regenwasser in den aus dem Fels gehauenen Zisternen gesammelt. Der Jakobsbrunnen war zeitweise bis zu 50 Meter tief und wurde durch eine unterirdische Quelle gespeist. Jesus erklärt die göttlichen Wahrheiten durch Bilder aus der Natur und dem Alltag der Menschen. Es erstaunt, wie viel Zeit er in eine einzelne Person investiert. Er gibt  der Frau die Möglichkeit um ihn durch weiteres Nachfragen zu verstehen. Er zwingt seine Gabe nicht auf, auch er will darum gebeten werden. Das war der Grund warum er durch Samarien reisen musste. Er will sich zu erkennen geben und die Gabe Gottes `das Wasser des ewigen Lebens` sowohl dieser Frau als auch den Samaritern in Sychar anbieten.

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