26. Frage: Ist dieser nicht der Zimmermann, Sohn der Maria?

Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als der Sabbat kam, fing er an zu lehren in der Synagoge. Und viele, die zuhörten, verwunderten sich und sprachen: Woher hat er dies? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und solche Wundertaten geschehen durch seine Hände? Ist der nicht der Zimmermann, Marias Sohn und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns?“ (Mk 6,1-3).

Die vollmächtige Verkündigung von Jesus in seiner Vaterstadt erregt großes Aufsehen bei den Bewohnern von Nazaret. Nach dem ausführlicheren Parallelbericht des Lukas sind sie zunächst begeistert von dem Sohn ihrer Stadt (Lk 4,22). Doch nachdem Jesus auf ihre wahre Herzenseinstellung zu sprechen kommt, wechselt die anfängliche Euphorie bald in offene Ablehnung.

Durch ihre Fragen erhalten wir wertvolle Informationen über den Beruf von Jesus und seine Familie, Die gr. Berufsbezeichnung `tektonos` schließt zwar die Holzarbeiten mit ein, doch wäre sie mit `Baumeister` vollständiger übersetzt. Diesen Beruf erlernte er von Josef. Man kennt Jesus in Nazaret als den Sohn Josefs (Lk 4,22) und Sohn von Maria. Das Geheimnis der Menschwerdung ist ihnen jedoch nicht bekannt. Er hat vier weitere namentlich genannte Brüder und mindestens zwei Schwestern, die nach wie vor in Nazaret wohnen.

In den Fragen der Nazarener schwingt Unzufriedenheit und Missgunst mit. Ihre ablehnende Haltung gegen Jesus wird durch die Bemerkung verstärkt: „Und sie ärgerten sich an ihm.“ (Mk 6,4). Jesus wurde für sie zum Anstoß, denn was er sagt, passt ihnen nicht. Darauf antwortet Jesus mit einer Feststellung:„Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterland und bei seinen Verwandten und in seinem Hause.“ Diese Feststellung entspricht der uralten Verhaltensweise des Menschen (1Mose 3,1ff).  Ähnliche Ablehnung erfuhren auch die Propheten Mose und Elia.   Wundert es uns, wenn auch wir heute ähnliche Erfahrungen machen? Man hört und achtet eher auf eine fremde oder weniger bekannte Stimme als auf die vertraute Stimme des von Gott gesandten Propheten Jesus Christus. Dieses Verhalten nennt Jesus Unglauben. „Und er konnte dort nicht eine einzige Tat tun, außer dass er wenigen Kranken die Hände auflegte und sie heilte. Und er wunderte sich über ihren Unglauben.“ (Mk 6,5-6).

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