8. Frage: Warum tun deine Jünger was am Sabbat nicht erlaubt ist?

Der Evangelist Lukas schreibt: „Und es geschah am Sabbat, dass er durch die Saatfelder ging und seine Jünger die Ähren abpflückten und aßen, indem sie sie mit den Händen zerrieben.“ (Lk 6,1).

Abbildung: Fruchtfeld bei Herrenberg (Foto am).

Ein Lehrer ist verantwortlich für seine Schüler, daher richteten die Pharisäer ihre kritische Frage an Jesus. „Sieh, was tun sie am Sabbat, das nicht erlaubt ist?“ (Mk 2,24). So genannter `Mundraub` war in Israel nach 5Mose 23,26 erlaubt: „Wenn du in das Kornfeld deines Nächsten gehst, so darfst du mit der Hand Ähren abrupfen, aber mit der Sichel sollst du nicht dreinfahren.“ Was die Pharisäer beanstandeten war nur das Abpflücken und Zerreiben der Ähren an einem Sabbat und dies sah nach Arbeit aus. Das Sabbatgebot steht an vierter Stelle in den Zehn Geboten (2Mose 20,7-11). Da die Missachtung dieses Gebotes so leicht zu erkennen war, wurde es von den Rabbinern immer mehr und im Detail definiert.

Für Jesus sind diese Fragen willkommen, denn so kann er konkret auf Missstände in Lehre und Leben aufmerksam machen. Er gibt den Pharisäern Antwort mit mehreren Begründungen aus der Schrift und der Praxis.

Erste Begründung: „Habt ihr nicht gelesen im Gesetz, dass die Priester am Sabbat im Tempel den Sabbat brechen und sind doch ohne Schuld? Ich sage euch aber: Hier ist Größeres als der Tempel.“ (Mt 12,5-6; Joh 7,22).

Zweite Begründung: „Und er spricht zu ihnen: Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er Mangel hatte und als ihn und die, die bei ihm waren, hungerte? Wie er in das Haus Gottes ging zur Zeit Abjatars, des Hohen Priesters, und die Schaubrote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch denen gab, die bei ihm waren?“ (Mk 2,25-26). Damit nimmt  Jesus seine Jünger in Schutz. Und ergänzend dazu sagt er: „Wenn ihr aber wüsstet, was das heißt (Hosea 6,6): »Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer«, dann hättet ihr die Unschuldigen nicht verdammt.“ (Mt 12,7). Die Barmherzigkeit ist dem Buchstaben des Gesetzes vorzuziehen.

Die alles überragende und umfassende Begründung lautet: „Der Sabbat ist um des Menschen willen geschaffen worden und nicht der Mensch um des Sabbats willen; somit ist der Sohn des Menschen Herr auch des Sabbats.“ (Mk 2,27-28). Jesus, der den Sabbat geschaffen hat, bestimmt wie damit umgegangen werden soll. Der praktische Umgang der Apostel mit dem Sabbatgebot ist auch für uns heute Maßstab und Vorbild.

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