ER LEBT

ER LEBT

Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte dieses Lebens. (Apg 5,19).

Einleitung – wegen Jesus im Gefängnis und vor dem Hohen Rat

Abbildung 1 Modell von Jerusalem auf dem Gelände des `Holy Land` Hotels. So kann es im 1. Jahrhundert ausgesehen haben. Im Südosten der Stadt befand sich der heilige Bezirk mit dem Tempel. Im Westen der Stadt sind die öffentlichen Gebäude der Palast des Hohenpriesters und der Palast des Herodes zu suchen. Wo sich damals das öffentliche Gefängnis befand, ist nicht sicher, wohl aber in einiger Entfernung vom Palast des Hohenpriesters. (Foto: April 1986).

Der Ev. Lukas schreibt: „Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nämlich die Gruppe der Sadduzäer, von Eifer erfüllt, und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das öffentliche Gefängnis. Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach: Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte dieses Lebens. Als sie das gehört hatten, gingen sie frühmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und riefen den Hohen Rat und alle Ältesten in Israel zusammen und sandten hin zum Gefängnis, sie zu holen. Die Diener gingen hin und fanden sie nicht im Gefängnis, kamen zurück und berichteten: Das Gefängnis fanden wir sicher verschlossen und die Wächter vor den Türen stehen; aber als wir öffneten, fanden wir niemanden darin. Als der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte hörten, wurden sie ratlos und wussten nicht, was das noch werden sollte. Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk. Da ging der Hauptmann mit den Dienern hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, dass sie gesteinigt würden.

Abbildung 2 Modell des sogenannten Herodianischen Tempels auf dem Gelände des Holy-Land Hotels in Jerusalem (Foto: April 1986).

Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg 5,17-29).

Der Palast des Hohenpriesters Hannas und Kaiphas (Apg 4,6) mit dem ihn umgebenden Hof ist uns bereits aus der Geschichte vom nächtlichen Verhör Jesu bekannt (Mt 26,3). Dort findet nun das Verhör der zwölf Apostel statt. Die gesamte Elite des jüdischen Volkes ist dort versammelt. Es steht eine grundsätzliche Entscheidung an. Denn die neue Lehre wurde von den Aposteln im großen Umfang verbreitet, unterstützt durch Zeichen und Wunder, die Gott durch sie wirkte. Die Zahl der Gläubigen an Jesus ging in viele Tausende. Dazu kam, dass das Volk von dieser Bewegung begeistert war und darüber positiv redete. Es gab noch weitere Gründe für die Reaktion der Führung.

  • Dass die neue Lehre beim Volk gut ankam, weckte in ihnen Eifersucht und Neid. Sie fürchteten den Verlust an Ansehen und Anerkennung Seitens des Volkes und bewegte sie zur offenen Verfolgung der Apostel (Apg 4,21; 5,17);
  • Die Apostel übten zivilen Ungehorsam – sie dachten auch nicht im Geringsten daran sich an die Anordnung der Führung zu halten (Apg 4,17; 5,28).
  • Die Führung ärgerte, dass die Apostel als nicht anerkannte Rabbiner, im Tempel öffentlich das Volk lehrten (Apg 4,2);
  •  Es ärgerte sie auch, dass die Apostel von dem auferstandenen Jesus lehrten. Denn gerade die Sadduzäer, zu denen auch die Priesterschaft gehörte, glaubten nicht an eine Auferstehung von den Toten (Apg 4,2; Mt 22,23).
  • Sie unterstellten den Aposteln: „Ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen“ (Apg 5,28; Mt 27,27).

Der Ev. Lukas berichtet weiter über die mutige Antwort des Petrus: „Der Gott unsrer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehängt und getötet habt. Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zum Fürsten und Heiland (Retter), um Israel Buße (Umdenken, Sinnesänderung) und Vergebung der Sünden zu geben. Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Als sie das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie wollten sie töten.“ (Apg 5,30-33).

Erneut hörten sie die Aussage: „den hat Gott auferweckt“ nun zum vierten Mal (Apg 2,24; 3,15; 4,10; 5,30). Die Wahrheit über falsches und ungerechtes Handeln schmerzt und fordert zur Entscheidung heraus. Das der Tod von Jesus vorrangig durch die Führung vorangetrieben wurde, war allen bekannt und diese Tatsache musste man auch niemandem bewiesen. Doch mit dem klaren Zeugnis der Auferstehung Jesu, bekam die Offenlegung der Schuld ihr wahres Gewicht. Spätestens hier fällt uns auf, dass die Botschaft von der Auferstehung Jesu aus den Toten, den zentralen Platz in der Verkündigung der Apostel einnimmt.

1.  Er lebt, weil er von den Toten auferstanden ist

 1.1 Die Auferstehung von Jesus ist im AT vorausgesagt worden

Der Ap. Petrus bezeugt und begründet die Auferstehung von Jesus in seiner Predigt am Pfingsttag mit den Worten:

Den hat Gott auferweckt und hat ihn befreit aus den Wehen des Todes, denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. 25 Denn David spricht von ihm (Psalm 16,8-11):  »Ich habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum ist mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung. Denn du wirst meine Seele nicht dem Reich des Todes überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht

29 Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. 30 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass ihm Gott geschworen hatte mit einem Eid, dass ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, 31 hat er vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Reich des Todes überlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen. 32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; des sind wir alle Zeugen. 33 Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen Heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr seht und hört. 34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst (Psalm 110,1): »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine  Feinde zum Schemel unter deine Füße lege

36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewiss, dass Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.“ (Apg 2,24-36).

 

Auch der Ap. Paulus bezeugt die Auferstehung von Jesus in der Synagoge der Juden im Pisidischen Antiochia durch die Schriften des Alten Testamentes:

Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten; und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von Galiläa hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk. Und wir verkündigen euch die Verheißung, die an die Väter ergangen ist, dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht (Psalm 2,7): »Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.« Dass er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung überlassen wollte, hat er so gesagt (Jesaja 55,3): »Ich will euch die Gnade, die David verheißen ist, treu bewahren.« Darum sagt er auch an einer andern Stelle (Psalm 16,10): »Du wirst nicht zugeben, dass dein Heiliger die Verwesung sehe.« Denn nachdem David den Menschen seiner Zeit gedient hatte, ist er nach dem Willen Gottes entschlafen und zu seinen Vätern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen. Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen. So sei euch nun kundgetan, ihr Männer, liebe Brüder, dass euch durch ihn Vergebung der Sünden verkündigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt.“ (Apg 13,29-39).

 

1.2 Vorbilder der Aufersetehung von Jesus im AT

Die Opferung von Isaak (1Mose 22,1-18);

Die Geschichte des Jona, der nach drei Tag/Nächten wieder das Licht der Welt erblickte (Jona 2,11).

 

2.  Er lebt – Jesus selbst hat seine Auferstehung vorausgesagt

  • Mt 12,40: Das Zeichen des Jona
  • Mt 16,21: In Cesaräa Philippi
  • Mt 17,22-23: Während des Aufenthalts in Galiläa
  • Mt 20,18-19; Auf dem Weg von Jericho nach Jerusalem
  • Mk 14,27-28; Joh 16,16-32: Am Vorabend seines Leidens

 

3.  Er lebt – seine Auferstehung wurde von vielen bezeugt

  • Die himmlischen Boten im geöffneten Grab bezerugen den Frauen die Auferstehung von Jesus (Mt 28,2-7; Lk 24,6-7);
  • Die römischen Wachsoldaten berichten den Hohenpriestern was geschehen war (Mt 28,11-15);
  • Jesus begegnet Maria aus Magdala in Grabesnähe. Diese bezeugt den Jüngern den Auferstandenen (Joh 20,11-18);
  • Jesus begegnet mehreren Frauen auf dem Weg zwischen Grab und der Stadtmauer von Jerusalem. Diese bezeugten seinen Jüngern den Auferstandenen (Mt 28,9-10);
  • Im Laufe des ersten Tages der Woche begegnete Jesus dem Simon Petrus (Lk 24,34);
  • Am Spätnachmittag offenbarte sich Jesus den beiden Emmausjüngern (Lk 24,13-33);
  • Am Abend des ersten Tages offenbarte sich Jesus einer Gruppe von Jüngern (ohne Thomas Joh 20,19ff);
  • Er offenbarte sich dem Jakobus (1Kor 15,13);
  • Nach einer Woche offenbarte sich Jesus den Jüngern, diesmal war Thomas dabei (Joh 20,26ff);
  • Danach offenbarte sich Jesus am Ufer des Sees von Tiberias in unmittelbarer Nähe der Stadt Kapernaum sieben von seinen Jüngern (Joh 21,1-14);
  • Dann zeigte sich Jesus auf einem Berg in Galiläa seinen Jüngern (möglich dass die mehr als 500 Brpder auch dabei waren). Es kann sich aber auch um eine gesonderte Begegnung gehandelt haben (Mt 28,16-20);
  • Danach fand ein Treffen in Jerusalem statt und zwar in dem Haus, wo die Jünger pflegten sich aufzuhalten (Apg 1,13);
  • Dann führte Jesus seine Jünger aus der Stadt hinaus auf den Ölberg in die unmittelbare Nähe des Dorfes Bethanien. Er segnete sie und fuhr auf gen Himmel (Lk 24,50-51).
  • Nach etwa 3 Jahren offenbarte sich Jesus dem Saulus/Paulus vor Damaskus
  • Als der Jünger Johannes in der Verbannung auf der Insel Patmos war, offenbarte sich Jesus ihm in einer besonders eindrucksvollen Vision. So lesen wir in Offenbarung 1,17-18: „Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“

4.  Er lebt – wer an ihn glaubt, wird auch leben

    • Eine geistliche Wiedergeburt (Joh 5,24-25; 3,3-7. 16-17).
    • Er bekommt Vergebung seiner Sünden, er wird gerechtgesprochen,
    •  Er wird gerettet und erlöst von der Macht der Sünde und deren Folgen – dem Tod und der ewigen Verdammnis,
    • Er bekommt neues ewiges Leben jetzt und heute und die Zusicherung (Garantie) der Auferstehung des Leibes, bzw. Verwandlung in einen Körper, der dem auferstandenen Körper von Jesus ähnlich sein wird.
    • Er bekommt die Gabe des Heiligen Geistes, das heißt den Geist Gottes selbst als Siegel der Erlösung (Apg 2,38; Eph 1,13),
    • Er bekommt den Status eines Kindes Gottes (Joh 1,12),
    • Er wird in den Leib Christi eingefügt und bekommt seinen Dienstplatz zugewiesen durch den Heiligen Geist.

 

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